- 3 Kommentare
- Weitere
Offenbach
Wilhelmsplatz: Weniger Autos, mehr Fahrräder
- vonTimur Tinçschließen
Die Ergebnisse für einen verkehrsberuhigten Wilhelmsplatz zeichnen ein differenziertes Bild. Die Koalition ist für eine Verlängerung der Testphase mit gesperrten Seitenstraßen. Oberbürgermeister Felix Schwenke ebenfalls für Veränderung.
Gar keine Autos am Wilhelmsplatz? Autos nur zu bestimmten Uhrzeiten? Oder eine ganz andere Lösung? „Ich erhoffe mir eine sachliche Debatte“, sagte Oberbürgermeister Felix Schwenke (SPD) nach der Ergebnispräsentation der Marktforschung zum Thema verkehrsberuhigter Wilhelmsplatz. Zwischen dem 18. August und 18. November waren die Seitenstraßen teilweise gesperrt. In diesen drei Monaten hat das Marktforschungsunternehmen LQM aus Mainz Marktbeschicker:innen, Einzelhändler:innen, Gastronom:innen, Anwohner:innen und Besucher:innen des Wochenmarkts sowie die Bürger:innen befragt und evaluiert.
„Es gibt ein überwiegend positives Bild für eine Verkehrsberuhigung“, sagte Ute Kerber, die Geschäftsführerin von LQM. Während Besucher:innen die Sperrung als überwiegend gut empfunden haben, stünden die Marktbeschicker:innen dem eher kritisch gegenüber. „Der große Wert der Studie ist, dass wir ein sehr differenziertes Bild haben“, so Kerber.
Felix Schwenke empfindet es deshalb auch als Auftrag an die Politik, aus den Ergebnissen nun die richtigen Schlüsse zu ziehen. „Von der Sicherheit bis zum Umweltschutz gibt es genügend Gründe, die für eine Verkehrsberuhigung sprechen“, sagte Schwenke. Er könne sich zum Beispiel vorstellen, dass der Platz zwischen 7 und 11 Uhr weiterhin für den Verkehr erreichbar ist, weil die Umfrage ergeben hat, dass viele kaufkräftige Menschen an den Markttagen mit dem Auto kommen.
Verkehrsdezernent Paul Gerhard Weiß (FDP) schlug als nächsten Schritt die Einrichtung eines runden Tisches vor. „Man muss den Wochenmarkt weiter auf unterschiedlichste Art und Weise erreichen können, auch mit dem Auto“, betonte Weiß. Es müsse eine praktikable Lösung sein, es reiche nicht einfach, ein Schild aufzustellen
Die Fraktionsvorsitzenden der Regierungskoalition sprachen sich bis zu einer dauerhaften Lösung dafür aus, die Verkehrsberuhigung wie im Test wiedereinzuführen. Für eine dauerhafte Lösung seien bauliche Maßnahmen notwendig, wofür versenkbare Poller denkbar wären. Roland Walter (CDU), Ursula Richter (Grüne), Dominik Schwagereit (FDP) und Dennis Lehmann (Freie Wähler) teilten mit: „Die Verkehrsberuhigung erhöht das Sicherheitsgefühl sowie die Aufenthalts- und Lebensqualität für die Menschen.“
Die Koalition hatte vergangenen Sommer eine Verkehrsberuhigung genau zu den Marktzeiten beschlossen. „Die Ergebnisse der Befragung belegen eindrücklich eine große Zustimmung dafür, wie auch für weitere Teilmaßnahmen wie die Schaffung zusätzlicher Stellplätze für Fahrräder“, erklärten die Fraktionsvorsitzenden.