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Viele wollen sich beteiligen

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Eine Solaranlage auf dem Dach.
Eine Solaranlage auf dem Dach. © dpa

Großes Interesse an der ersten Bürgersolaranlage: Zahlreiche Isenburger möchten sich an der Finanzierung der 270 000 Euro teuren Investition beteiligen und jährlich eine Rendite von rund 3,3 Prozent einfahren.

Von Achim Ritz

Großes Interesse an der ersten Bürgersolaranlage: Zahlreiche Isenburger möchten sich an der Finanzierung der 270 000 Euro teuren Investition beteiligen und jährlich eine Rendite von rund 3,3 Prozent einfahren.

Der Blick zum wolkenlosen Himmel zeigt in diesen sommerlichen Tagen für die erste Bürgersolaranlage in Neu-Isenburg strahlende Aussichten. Die Isenburger sind offensichtlich ganz begierig auf die schwarzen Platten, die das Sonnenlicht künftig auf dem Dach des Dienstleistungsbetriebes (DLB) an der Offenbacher Straße in Strom umwandeln sollen.

Die lokale Energiegenossenschaft vermarktet die Photovoltaik-Anlage und registrierte am Wochenende beim Tag der Offenen Tür des DLB eine große Resonanz. Will heißen, viele Bürger möchten sich an der Finanzierung der 270 000 Euro teuren Investition beteiligen und für ihr Geld über die sogenannte Bürgersolaranlage jährlich eine Rendite von rund 3,3 Prozent einfahren.

„Das ist super gelaufen“, sagt Dirk Vongries von der Volksbank, der sich in der Energiegenossenschaft mit der neuen Photovoltaik-Anlage beschäftigt. Schon beim Premiere-Tag hätten viele Neu-Isenburger Verträge unterzeichnet. Andere hätten zugesagt, der Genossenschaft demnächst mindestens 500 Euro für die Investition in erneuerbare Energien zu leihen.

Bisher wurden laut Vongries allein bei der Werbung beim DLB schon fast 10 000 Euro eingenommen. Die Summe, die die Bürger der Genossenschaft für 20 Jahre zur Verfügung stellen und für die sie jährlich Zinsen kassieren, kann zwischen 500 und 5000 Euro liegen.

Die Photovoltaik-Anlage soll nach Darstellung der Stadt noch vor Ende Juni auf dem Dach des DLB installiert werden, da es vom zweiten Halbjahr 2011 an wieder etwas weniger Geld für den ins Netz eingespeisten Öko-Strom gibt. Die Module haben eine Leistung von 92 Kilowatt, das heißt die aus Sonnenstrahlen in Strom umgewandelte Energie reicht pro Jahr für den Bedarf von 90 Personen. Die Verzinsung ist nach Darstellung von Vongries je nach Intensität der Sonnenstrahlung variabel. Bei zehn Prozent mehr Energiezufuhr von oben steige die Rendite beispielsweise um 0,8 Prozentpunkte.

Die Bürger, die ihr Geld in die Öko-Strom-Gewinnung investieren möchten, kommen nach seiner Auskunft meist ausgezeichnet informiert in das erste Beratungsgespräch. Das bedeutet aber auch, dass der Volksbankmitarbeiter häufig gefragt wird, warum es nicht sechs oder acht Prozent Rendite gebe. „Wir können nicht mit den großen Solarkraftwerken in Spanien mithalten“, antwortet Vongries.

Bald auch auf dem Rathaus

Die Module auf dem Dach des Dienstleistungsbetriebes bleiben in Neu-Isenburg keine Ausnahmeerscheinung. Die nächste Solaranlage geht bald in Betrieb. Die Platten liegen bereits auf dem Dach des für rund zwölf Millionen Euro sanierten Rathauses in der Hugenottenalle. Auch dort können die Bürger ihr Geld investieren. Wenn die Stadtverwaltung im Herbst von der Siemensstraße ins modernisierte Rathaus umgezogen ist, können die Bürger im November bei einem Tag der offenen Tür Anteilsverträge unterzeichnen. Die Anlage auf dem Rathaus ist mit 60 Kilowatt rund ein Drittel kleiner als die auf dem DLB-Dach.

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