„Urgestein“ der SPD tot
Richard Müller, ein „Urgestein“ der SPD, ist im Alter von 86 Jahren gestorben. Müller sei sein Leben lang für eine freie, offene und gerechte Gesellschaft eingetreten.
Richard Müller, der 1959 als Geschäftsführer der IG Chemie-Papier-Keramik nach Offenbach gekommen war, ist am vergangenen Freitag im Alter von 86 Jahren in Offenbach gestorben. Dies teilten SPD-Parteivorsitzender Felix Schwenke und Fraktionsvorsitzender Andreas Schneider mit.
Sie bezeichneten den Verstorbenen als „Urgestein“ nicht nur der Offenbacher Sozialdemokratie, sondern auch der Anti-Fluglärmbewegung. Von 1964 bis 1977 hatte Müller der Stadtverordnetenversammlung angehört. 1980 wurde der Sozialdemokrat Geschäftsführer der AOK Offenbach, später ihr Direktor. Müller stammte aus Zwickau in Sachsen. 1948 war er nach Hessen gekommen.
1970 gründete er die „Offenbacher Vereinigung gegen den Fluglärm“. Müller gehörte der Kommission zur Abwehr des Fluglärms an, deren Vorsitzender er 1987 wurde. Hessens Ministerpräsident Hans Eichel (SPD) berief ihn in die Mediationsgruppe zum Ausbau des Frankfurter Flughafens. 1993 wurde er Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft deutscher Fluglärmkommissionen. Einer seiner herausragenden Erfolge war laut Mitteilung die Einführung der ständigen Fluglärmüberwachung und -dokumentation.
Auch die Durchsetzung des Nachtflugverbots habe auf seinen Vorbereitungen basiert, heißt es. Müller sei sein Leben lang für eine freie, offene und gerechte Gesellschaft eingetreten, schreiben Schwenke und Schneider. Für sein vielfältiges Engagement wurde Müller unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.