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Rhein-Main
S2 soll bis Dieburg oder sogar bis Darmstadt verlängert werden
- vonJens Joachimschließen
- Annette Schleglschließen
Der RMV und die Kommunen lassen zwei Ausbauvarianten der S2 prüfen. Mittelfristig soll es einen Halbstundentakt zwischen Rödermark-Ober Roden und Dieburg geben.
Der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) will in den Kreisen Offenbach und Darmstadt-Dieburg das Schienennetz erweitern. Auf der Basis einer Vorstudie, die der RMV und die Verkehrsgesellschaften der beiden Kreise und der Stadt Darmstadt in Auftrag gegeben hatten, soll nun eine Verlängerung der S-Bahnlinie 2 bis Dieburg oder sogar weiter bis nach Darmstadt untersucht werden. Das hat der RMV am Montag mitgeteilt. Erweisen sich die beiden Vorschläge als förderfähig, „wäre eine Realisierung der Verlängerung bis Anfang der 2030er-Jahre denkbar“, heißt es.
Das „beste Verhältnis von Investitionsmitteln“ in Bezug auf die Kosten und Nutzen soll laut der Vorstudie mit einer Verlängerung der S2 von Dietzenbach nach Dieburg erreicht werden. Das Konzept beinhaltet eine mehr als drei Kilometer lange Neubaustrecke, um die Lücke im Schienennetz zwischen Dietzenbach und Rödermark-Urberach zu schließen. Ab Urberach könnte die S2 dann die vorhandenen Gleise der Dreieichbahn nutzen. An Werktagen könnten so etwa 4500 neue Fahrgäste hinzukommen. Ziel ist ein Halbstundentakt der S2 in diesem Abschnitt. Damit könnte sich die Fahrtzeit von Dieburg nach Offenbach und Frankfurt gegenüber der heutigen Verbindung mit Umstieg in die Linie S1 um bis zu eine Viertelstunde verkürzen lassen.
Die Vorstudie hat zudem ergeben, dass durch eine weitere Verlängerung der Linie S2 über Dieburg hinaus bis nach Darmstadt zudem 2000 weitere Fahrgäste für den Zugverkehr gewonnen werden könnten. Diese Variante hätte nicht nur das größte Fahrgastpotenzial, sondern würde außerdem zu einem südlichen Ringschluss der S-Bahn Rhein-Main führen. Dies, so heißt es beim RMV, würde auch den Darmstädter Hauptbahnhof „in seiner Bedeutung als Verkehrsdrehscheibe weiter stärken“.
Halbstundentakt auf der Dreieichbahn
Noch vor der Verlängerung der S-Bahnlinie 2 soll bereits in einigen Jahren ein Halbstundentakt auf der Dreieichbahn zwischen Rödermark-Ober Roden und Dieburg realisiert werden. So ist vorgesehen, den Haltepunkt Eppertshausen zum Kreuzungsbahnhof auszubauen, damit die von Frankfurt beziehungsweise Dreieich-Buchschlag kommenden Züge dann künftig jede halbe Stunde anstatt nur stündlich nach Dieburg fahren können.
Die Idee, die momentan in Dietzenbach endende S2 weiterfahren zu lassen, war in Dietzenbach schon im Februar 2018 im Gespräch. Die Stadtverordneten stimmten damals einem Antrag der Grünen zu, der Magistrat solle doch prüfen lassen, ob ein Anschluss der S-Bahn von Dietzenbach über Rödermark nach Darmstadt in künftigen Verkehrsplanungen vorgesehen oder denkbar ist. Die Offenbacher Kreisverkehrsgesellschaft (KVG) wollte damals eine Verlängerung der S2, wenn auch in deutlich kleinerem Stil, prüfen lassen. Man könne die Endhaltestelle an die Kreisstraßenquerverbindung verlegen, meinte die KVG. Mit einer solchen „kleinräumigen Verlängerung“ würde ein zweigleisiger Ausbau der Strecke ab Dietzenbach-Mitte einhergehen. Ein Lückenschluss nach Urberach dagegen dauere aufgrund der unterschiedlichen Besitzverhältnisse und der Naturschutzauflagen wohl eine Generation lang, befand die KVG.