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Roman-Autorin mit 14

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Schreibt seit frühester Kindheit: Christina Weidl.
Schreibt seit frühester Kindheit: Christina Weidl. © Rolf Oeser

Die Schülerin Christina Weidl aus Langen veröffentlicht mit 14 Jahren ihren ersten Roman. Darin geht es um mysteriöse Rituale und ein Mädchen namens Schneewittchen.

Von Anne Jäger

Christina Weidl sieht auf den ersten Blick aus, wie eine ganz normale 14-Jährige. Sie trägt ein lila Sweatshirt und kämmt öfters verlegen mit den Fingern ihre blonden Haare hinters Ohr. Auch die Hobbys der Schülerin sind typisch für eine Teenagerin. Die Langenerin spielt in ihrer Freizeit Klavier und liest gerne Mangas und Fantasy-Romane. Doch Christina Weidl ist etwas Außergewöhnliches gelungen: Mit 14 Jahren hat sie ihren ersten Roman veröffentlicht.

„Das Geheimnis des Rosenkamms“ heißt das Debüt der jungen Schriftstellerin. Ein Fantasy-Roman für Leser von zwölf Jahren an, in dem es um ein Mädchen mit dem Spitznamen Schneewittchen geht. Das entdeckt in einem Wald bei einem Ritual düstere Gestalten und gerät dabei in Gefahr. Die Idee zu der Geschichte kam Christina in einem Traum. „Ich bin aufgewacht, habe darüber nachgedacht und mir gleich alles aufgeschrieben“, erzählt die Schülerin der Dreieichschule. Die gesamten Weihnachtsferien habe sie dann an der Geschichte gesessen.

„Sobald ich schreiben konnte, habe ich angefangen, Geschichten zu schreiben“, erzählt Christina. Mit sieben Jahren brachte sie die ersten 30 Seiten zu Blatt – aus Spaß, wie sie heute sagt. Seitdem habe sie einige Geschichten ausgearbeitet, andere seien unvollendet geblieben. „Dabei probiere ich alles aus.“ Sie habe schon spannende, lustige oder auch Liebesgeschichten geschrieben. Meistens habe sie jedoch das Grundkonzept des Handlungsstrangs schon im Kopf.

In Deutsch hat sie eine Eins, doch es sei nicht ihr Lieblingsfach. Ihren Freundinnen hat sie erst gar nicht davon erzählen wollen, dass bald ihr eigener Roman in den Buchhandlungen steht. „Das war mir unangenehm“, sagt Christina und streicht wieder eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Die Freundinnen konnten ihr erst gar nicht glauben. „Aber dann fanden sie es schon ziemlich cool.“

Auch ihre Mutter sollte das Buch erst nach der Veröffentlichung lesen. Ausnahmsweise durfte sie es aber doch schon vorab lesen, um sicherzugehen, dass Christina nicht unbewusst Ähnlichkeiten zu anderen Büchern eingebaut hat. Die Familie musste erfahren, wie schwierig es ist, Namen für Protagonisten und einen Titel für das Werk zu finden.

„Ich bin total stolz, na klar“, sagt Christinas Mutter. Sie vermutet, dass nicht zuletzt das viele Vorlesen sämtlicher Harry Potter-Romane zu dem Talent ihrer Tochter beigetragen habe. Was Christina später von Beruf machen möchte? „Autorin natürlich“, sagt sie und lächelt. „Aber vermutlich brauche ich noch was anderes“, ergänzt sie vernünftig, „am liebsten aber etwas mit Literatur.“ Was sie mit dem verdienten Geld anstellt, wisse sie noch nicht. Viel wichtiger sei für sie die Veröffentlichung selbst.

„Das Geheimnis des Rosenkamms“, 145 Seiten, Verlag Petra Hennig, 12,90 Euro (ISBN 978-3-9812850-4-8).

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