Rodgaus Schulen werden zu eng

Weil die Stadt Rodgau immer weiter wächst, hat der Kreistag nun beschlossen, die Schülerströme neu zu lenken
Die Geburtenzahlen in Rodgau steigen und steigen. Deshalb werden in der Stadt die Schulbezirke geändert. Beschlossen hat das der Kreistag, der am Mittwoch zu seiner Sitzung zusammenkam.
Die Carl-Orff-Schule im Rodgauer Stadtteil Jügesheim soll perspektivisch entlastet werden. Der südliche Bereich des Stadtteils Hainhausen, der derzeit zur Carl-Orff-Schule zählt, wird deshalb nicht nur als Überschneidungsgebiet zur Münchhausen-Schule in Hainhausen ausgewiesen, sondern bei Bedarf auch als Überschneidungsgebiet zur Wilhelm-Busch-Schule in Jügesheim, an der noch Kapazitäten frei sind.
Das Schulamt oder der Schulträger legt dann fest, welche Schule der jeweilige Einschulungsjahrgang besucht. Das neue Überschneidungsgebiet trage zur gleichmäßigen Auslastung der Schulstandorte bei, begründete der Kreisausschuss die entsprechende Vorlage.
Michael Schüßler (FDP), Erster Stadtrat von Rodgau, gab zu bedenken, dass die steigenden Geburtenzahlen in seiner Stadt perspektivisch nicht nur eine Verschiebung der Schulbezirksgrenzen, sondern auch einen zusätzlichen Grundschulstandort erfordern. „Schon jetzt haben wir Geschwisterkinder in Hainhausen, die drei verschiedene Grundschulen besucht haben“, sagte er. Es gebe sehr weite Schulwege von zwei bis drei Kilometern; für einen Erstklässler sei das eine halbe Stunde Fußweg. Elterntaxis seien somit oft die Konsequenz.
In den Jahren 2011 bis 2014 habe man in Rodgau 1296 Geburten gezählt, für die Geburtenjahrgänge 2015 bis 2018 weise die Statistik aber 1606 geborene Kinder auf. „Das sind 310 Kinder mehr“, sagte Schüßler. „Und da sind noch keine Zuzüge dabei und noch kein Baugebiet Rodgau-West“, gab er zu bedenken. „Wo diese Kinder dann in die Grundschule gehen sollen, ist mir schleierhaft.“
Landrat Oliver Quilling (CDU) erklärte, es stehe schon im Schulentwicklungsplan, dass in Rodgau ein weiterer Schulstandort benötigt wird. Der Plan werde im ersten Halbjahr 2022 neu beraten und sei bereits in Vorbereitung.