Kleine Künstler auf der Bühne in Offenbach

Die Musikschule Offenbach und die Stadt veranstalten erstmals „Ein Tag voller Mozart“. Schüler und Lehrer gestalten eines der Konzerte zusammen.
Im Alter von fünf Jahren begann sie mit dem Klavierunterricht, mit acht Jahren kam die Gitarre dazu. Lieder komponiert Laura Maria Stortz, seit sie elf ist und mit dem Gesangsunterricht an der Offenbacher Musikschule begann sie mit 13 Jahren. Außerdem spielt die heute 15-Jährige Schlagzeug und Ukulele. Eigens für „Ein Tag voller Mozart“ im Büsingpalais am Samstag komponierte sie das Lied „Trazom“. So nannte sich der schon zu Lebzeiten gefeierte Komponist selbst – es heißt Mozart, nur eben rückwärts gelesen. In Laura Marias Lied geht es um des Künstlers Liebesleben.
Premiere hatte auch das Format „Ein Tag voller Mozart“ selbst. Dass die Musikschule mit ihren kleinen und großen Talenten in dem Festsaal des Büsingpalais auftritt, am selben Ort, an dem am Abend und am Sonntagnachmittag die Offenbacher Pianisten ihr Neujahrskonzert präsentieren, findet in dieser Form zum ersten Mal statt. Bis zum vergangenen Jahr richtete die Internationale Stiftung zur Förderung von Kultur und Zivilisation das Festival „Toujours Mozart & Jedermann“ dreimal in Offenbach aus. Zwar waren auch bei dieser Reihe schon die Musikschüler und -lehrer dabei, spielten jedoch laut Musikschulleiterin Claudia Zinecker in Räumen im Keller. „Heute sind wir auf der großen Bühne“, sagt sie stolz.
Der Festsaal ist mit 300 Stühlen bestückt, schon im Vorgriff auf die Offenbacher Pianisten. Zu Beginn des Mozarttags am Mittag sind geschätzt 100 Menschen gekommen. Damit ist der Leiter des städtischen Kulturamtes, Ralph-Philipp Ziegler, „zufrieden“, sagt er auf der Bühne bei der Begrüßung. Die Stadt und die Musikschule veranstalten „Ein Tag voller Mozart“ zusammen.

Los geht es mit einer Lesung mit Musik. Matze Vogel, Ensemblemitglied am Hessischen Staatstheater Wiesbaden, liest aus dem Roman „Joseph, der schwarze Mozart“ von Jan Jacobs Mulder. Der französische, preisgekrönte Geiger Romuald Grimbert-Barré und Jens Barnieck, der bei internationalen Festivals auftritt und an der Musikschule Offenbach unterrichtet, spielen Werke für Violine und Klavier von Joseph Boulogne, Chevalier de Saint-George (1745-1799). Um das Leben jenes Chevaliers, der Mozart persönlich kannte, rankt sich Mulders Roman.
Diese Darbietung dauert eine Stunde. Dann geht es beim Konzert der Musikschule Schlag auf Schlag. Da steht die elfjährige Victoria Wondrak in ihrem weißen Kleidchen engelsgleich auf der Bühne und singt „Das Kinderspiel“, schraubt ihre ohnehin hohe Stimme noch höher. Da spielen die beiden 14-jährigen Andi Stepanchuk und Timur Hökelekli vierhändig auf dem Klavier. Und die etwa gleichaltrige Simona Babic nimmt die Zuhörer mit dem Lied „Der Zauberer“ glaubhaft mit in die Welt einer verliebten jungen Frau.
Insgesamt 13 Auftritte hat die Musikschule auf die Beine gestellt. 17 Schülerinnen und Schüler sowie neun Lehrkräfte gestalten das Programm mit. Dass eine der jungen Künstlerinnen mal den Einsatz verpasst, gehört dazu. „Auch wenn man im Gesangsunterricht übt, es gehört eine ganze Menge Mut dazu, sich hier auf die Bühne zu stellen und so viele Strophen auswendig zu singen“, sagt Musikschulleiterin Zinecker in ihrer Moderation. Der viele Applaus, den auch die jungen Musiker bekommen, gibt ihr Recht.