1. Startseite
  2. Rhein-Main
  3. Offenbach

Ein Neutraler soll es richten

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Frank Sommer

Kommentare

In den nächsten Wochen wird ein externer Gutachter die Sportplätze auf Auslastung und Bedarf untersuchen.
In den nächsten Wochen wird ein externer Gutachter die Sportplätze auf Auslastung und Bedarf untersuchen. © Monika Müller

Ein externer Gutachter soll den Bedarf an städtischen Sportplätzen untersuchen. Das hat die Sportplatzkommission beschlossen. Angeregt hat den Einsatz eines unabhängigen Gutachters die Interessengemeinschaft (IG) Sportplatz.

Die Sportplätze Dreieichs kommen auf den Prüfstand: In der jüngsten Sitzung der Sportplatzkommission wurde einstimmig beschlossen, einen externen Gutachter damit zu beauftragen, den Bedarf an städtischen Sportplätzen zu untersuchen. „Wir stehen schon mit Gutachtern in Kontakt“, sagt Erster Stadtrat Martin Burlon (parteilos), in den nächsten Wochen soll die Prüfung beginnen.

Angeregt hat den Einsatz eines unabhängigen Gutachters die Interessengemeinschaft (IG) Sportplatz, die von fünf Dreieicher Fußballvereinen, dem SC Buchschlag, dem SV Dreieichenhain, dem TV Dreieichenhain, der SG Götzenhain und dem Jugendförderverein Dreieichenhain-Götzenhain, gebildet wurde. „Dass der Vorschlag somit aus den Reihen der Vereine kam, begrüße ich sehr“, sagt Burlon.

„In Anbetracht der Kommunalwahl im kommenden Jahr haben wir vorgeschlagen, einen Neutralen heranzuziehen“, sagt Jörg Grabski von der IG Sportstätten. Schließlich würde seiner Ansicht nach sonst keine Partei, keine Fraktion es wagen, die Schließung oder den Verkauf eines Platzes zu fordern, da dies Wählerstimmen kosten könnte. „Und dann hätten wir weiter Stillstand“, sagt er.

„Dass viele Plätze in schlechtem Zustand und einige nicht ausgelastet sind, ist allen Vereinen bewusst“, sagt Grabski. Zudem sei bei manchen Plätzen die Nutzung eingeschränkt, da es Anwohnerbeschwerden gegeben hätte. Durch Zusammenlegen von Trainings- und Spieleinheiten könnte eine effizientere Nutzung der Plätze angeregt werden, über die Zukunft der ungenutzten Plätze müsse dann beraten werden. Hintergrund der Überlegungen ist die Maßgabe der Stadt, dass 300 000 Euro im Bereich Sportplätze eingespart werden müssen.

Nutzungsgebühr beschlossen

Ende 2013 haben deshalb die Stadtverordneten eine Nutzungsgebühr für Sportstätten beschlossen, die jedoch von vielen Vereinen als ungerecht kritisiert wurde, da sie sich nach der Stundenzahl richtete. Die Vereine mit aktiver Jugendarbeit würden somit bestraft, hieß es. Inzwischen wurde die Gebühr angepasst, Vereine mit Jugendarbeit werden entlastet. Für viele der betroffenen Vereine ist die Gebühr dennoch eine große Belastung, daher die Suche nach Alternativen wie der Schließung, sagt Grabski.

„Durch den Verkauf der Sportstätte an der Leitkauf und dadurch, dass wir bisher extern vergebene Leistungen wieder ins Haus geholt haben, konnte die Stadt schon einen großen Teil der 300 000 Euro einsparen“, sagt Burlon. Auch die Vereine hätten ihren Beitrag geleistet, rund 47 000 Euro konnten eingespart werden, da diese seit 1. Mai selbst die Reinigung der Kabinen übernehmen. Außerdem setzt man in einigen Sportstätten auf eine sparsamere Beleuchtung, an einer anderen wurde eine effizientere Heizungspumpe eingebaut. „Somit bleiben für dieses Jahr rund 78 000 Euro auf der Agenda, die zu generieren sind – durch die Gebühr oder auf einem anderen Weg“, sagt Burlon.

„Von der Stadt her würden wir auch die Übernahme von Sportplätzen durch Vereine begrüßen“, sagt Burlon, mit dem TV Dreieichenhain laufen bereits seit einem Jahr Gespräche um die Sportanlage an der Kohlestädten Straße. „Aber das muss gut vorbereitet sein“, sagt er. Auch andere Vereine hätten Interesse bekundet. „Wir müssen eben alles versuchen, um uns der Null zu nähern“, sagt Burlon. Auch für Grabski steht fest, dass die Vereine flexibel sein müssen: „Wir müssen Kosten reduzieren und sie nicht bloß verteilen.“

Auch interessant

Kommentare