130 neue Arbeitsplätze in Rodgau

Rossmann schafft 130 neue Arbeitsplätze, die allesamt mit Bewerbern aus der Region besetzt werden sollen. Momentan sucht das Unternehmen noch Mitarbeiter.
Hinter den Rolltoren der riesigen grün-grauen Halle im Rodgauer VGP-Logistik- und Gewerbepark zwischen Jügesheim und Dudenhofen tut sich was: Rossmann schafft dort 130 neue Arbeitsplätze, die allesamt mit Bewerbern aus der Region besetzt werden sollen. Die Drogeriemarktkette hat die 270 Meter lange und 72 Meter breite Halle mit 20 000 Quadratmetern Lagerfläche für drei Jahre angemietet und zum 1. Juli die Arbeit aufgenommen. Gestern wurde die erste Gitterbox voller Waren in einen Lastwagen geschoben. Tag für Tag wird die Belegschaft im neuen Verteilzentrum Südwest um 10 bis 15 Mitarbeiter wachsen, bis die Soll-Zahl erreicht ist.
Auch wenn das neue Verteilzentrum im VGP-Park ein vorhandenes in Apfelstädt bei Erfurt ersetzt – aus dem Osten ist kein einziger Mitarbeiter mit nach Rodgau gekommen. „Alles Neueinstellungen hier“, erklärt Betriebsleiter Andreas Böttner. Er hat seine „Mannschaft“ noch nicht beisammen. 50 Leute seien bisher da, sagt Christian Kurcharski, Leiter der regionalen Verteilzentren.
Im Warenausgang drei Schichten
„Jeden Tag kommen neue dazu, wir haben den ganzen Juli über Zugang.“ Benötigt werden anfangs 130 Mitarbeiter, eingestellt werden aber 150, so Michael Rybak, Geschäftsführer Logistik/IT, „weil die Fluktuation erfahrungsgemäß hoch ist“. Gerade am gestrigen Morgen seien von 20 Mitarbeitern, die einen Arbeitsvertrag unterschrieben hatten, nur 17 erschienen.
Das Unternehmen hat seine freien Stellen inseriert, arbeitet aber auch mit den Arbeitsämtern zusammen. Gesucht werden Wareneingangs-Kontrolleure, Kommissionierer, Staplerfahrer, Mitarbeiter im Warenausgang und im Recyclingbereich, Disponenten und Sachbearbeiter im Büro. Man habe auch Langzeitsarbeitslosen die Möglichkeit gegeben, hier zu arbeiten. In Rodgau habe es sich außerdem „erstaunlich schnell herumgesprochen, dass es hier Arbeit gibt“, sagt Kurcharski.
Im Warenausgang wird von Sonntag, 22 Uhr, bis Freitag , 22 Uhr, im rollierenden Drei-Schicht-System gearbeitet. Im Wareneingang und in der Kommissionierung gibt es ein Zwei-Schicht-Modell von 6 bis 22 Uhr. „Von Montag bis Mittwoch kommender Woche führen wir hier 120 Bewerbungsgespräche“, blickt Rybak voraus. In drei Jahren sollen in der Halle sogar 160 Menschen arbeiten.
Riesige Halle als Übergangslösung
Zwei Millionen Euro investiert die Drogeriemarktkette in das neue Verteilzentrum Südwest im VGP-Park – um in drei Jahren dort wieder auszuziehen. „Wir wollen selbst bauen und suchen ein passendes Grundstück in der Region, das wir kaufen können“, sagt Rybak, und nennt die Bedingungen: im Umkreis von fünf bis 100 Kilometern 80 000 bis 100 000 Quadratmeter Fläche, keine Einschränkungen im Lärmschutz und in der Gebäudehöhe. „Wir bauen ein automatisches Hochregallager ein und kommen dann auf eine Hallenhöhe von bis zu 30 Metern“, erklärt Kurcharski. Außerdem müsse auch nächtlicher Lastwagenverkehr möglich sein, weil die Waren in aller Frühe in den Filialen eintreffen müssen.
Im VGP-Park ist das kein Problem. Die Halle grenzt auf der Vorderseite an die Kreisquerverbindung, im hinteren Bereich lässt eine Lärmschutzwand die Anwohner ruhig schlafen. Pro Tag sollen 23 Lastzüge voller Waren das Verteilzentrum Südwest verlassen und 187 Märkte anfahren. Bis zum Jahr 2018 will man sogar 388 Verkaufsstellen von Rodgau aus versorgen.
2200 Artikel aus dem Rossmann-Sortiment werden in den Hochregalreihen vorgehalten. „Großvolumige, schnelldrehende Artikel wie Windeln oder Toilettenpapier“, erklärt Rybak. Die kleinvolumigen, langsamdrehenden Artikel werden im regelmäßigen Pendelverkehr aus dem Zentrallager in Landsberg zugeführt und in Rodgau mit der Großware „verheiratet“. Pro Tag fahren so 1400 ganz individuell gepackte Gitterboxen in die Filialen in Hessen, Rheinland-Pfalz und Bayern.