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Nächster Halt: Umbau

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Von: Danijel Majic

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In der Lagerhalle Stanic steht die Luft. Knapp 30 Bürger haben den Weg hierher gefunden, um sich in der Bürgerinformationsveranstaltung die Pläne für den Umbau des Dudenhöfer Bahnhofsvorplatzes erläutern zu lassen.

Der erste Blick auf die Pläne löst wenig Begeisterung aus. „Was sollen wir denn dazu noch sagen?“, fragt die Anwohnerin ihre Begleiterin, während beide vor der Pinnwand mit dem Entwurf zur Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes in Rodgau-Dudenhofen stehen. Sie gibt sich selbst die Antwort: „Nichts. Das ist doch alles schon beschlossen.“

In der Lagerhalle Stanic steht am Donnerstagabend die Luft. Knapp 30 Bürger haben den Weg hierher gefunden, um sich in der Bürgerinformationsveranstaltung die Pläne für den Umbau erläutern zu lassen. Nur ein schmaler Asphaltpfad und die Böschung trennen die Besucher von der S-Bahnhaltestelle. Unmittelbar vor der Halle erstreckt sich der nicht gerade einladende Vorplatz, der nach dem Willen des Rodgauer Magistrats bereits ab kommenden Jahr großflächig umgebaut werden soll. „Wir wollten ihnen unser Projekt einmal vorstellen“, erklärt Bürgermeister Jürgen Hoffmann (SPD) zur Beginn der Veranstaltung und gibt damit den Startschuss für eine teils forsche, aber doch immer freundliche Diskussion.

Die Pläne, denen die Stadtverordnetenversammlung Mitte Mai ihre Zustimmung erteilt hat, sind weitreichend. Dort wo heute noch die Lagerhalle Stanic steht, sollen künftig die Busse der Linie K 86 halten. Unmittelbar an der Bahnsteigkante wird eine überdachte Bushaltestelle entstehen. Die Busse selbst werden über eine nur für sie befahrbare Busschleife an den Bahnhof herangeführt, die Teil eines Kreisverkehrs ist, in den die Rhein- und Karlstraße von Norden beziehungsweise Süden einmünden. Bislang halten die Busse an der Mainzer Straße, einige Hundert Meter vom S-Bahnhof entfernt.

Neue Park-and-Ride-Parkplätze

Zudem sollen rund um den Bahnhof 42 neue Park-and-Ride-Parkplätze entstehen. Südlich des alten Bahnhofgebäudes sind zudem weitere Fahrradstellplätze, sogenannte Bike-and-Ride-Plätze angedacht. Flankiert wird die Umgestaltung durch neue Grünflächen und Straßenbeläge. Für den Entwurf zeichnet das Schwalbacher Architektur- und Stadtplanungsbüro ROB verantwortlich. Zirka eine Millionen Euro investieren Stadt und Land in die Umgestaltung.

Dass diese so lange auf sich warten lies, überrascht. Seit 2003 ist Dudenhofen an den S-Bahnverkehr angeschlossen. Im Zuge des S-Bahn-Umbaus wurden auch in den anderen Rodgauer Stadtteilen die Vorplätze der Stationen teils massiv umgestaltet. In Dudenhofen aber blieb größtenteils alles beim Alten. Denn dem Umbau stand vor allem eines im Weg: Die Lagerhalle Stanic.Deren Mietvertrag aber läuft im September dieses Jahrs aus. Nach langen Verhandlungen hat die Stadt Halle und dazugehöriges Gelände von der Deutschen Bahn erwerben können – zu einem Bruchteil des ursprünglich aufgerufenen Preises. Alles gut, also. Wenn denn die Anwohner mitspielen.

Diese aber melden zumindest kleinere Bedenken an. Nicht wegen der Ästhetik, sondern wegen der Verkehrsführung. Einige Anwohner befürchten, dass durch den Umbau zusätzlicher Verkehr in einen verkehrsberuhigten Bereich geleitet würde. Insbesondere, da die Zahl der Park-and-Ride-Nutzer zunehmen würde.

Eine Angst, die Bürgermeister Jürgen Hoffmann so nicht teilt. Der Verkehr werde kaum zunehmen, da viele den Bahnhofsvorplatz jetzt schon regelwidrig als Park-and-Ride-Fläche nutzten. „Was sie hier kritisieren, ist nicht Planung“, so Hoffmann, „sondern das Verhalten von Menschen.“

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