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Musik für heiße Nächte

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Von: Andreas Hartmann

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Heiße Tage, coole Musik: Fans vor der Fraport-Bühne, auf der am Samstagabend gerade „Rÿffhuntr“ spielt.
Heiße Tage, coole Musik: Fans vor der Fraport-Bühne, auf der am Samstagabend gerade „Rÿffhuntr“ spielt. © Rolf Oeser

Open Doors lockt wieder Zehntausende an.

Am Sonntagnachmittag ist es schwierig, schon Besucherzahlen zu nennen – schließlich läuft das Neu-Isenburger Open Doors Festival ja noch einige Stunden. Aber Thomas Leber, Leiter der Hugenottenhalle und einer der Organisatoren, ist sich sicher: So voll war es noch nie. „Das waren bestimmt wieder 30, 35 000 Leute, eher mehr“, sagt er.

Man muss hier ein paar Sätze über das Wetter verlieren, schließlich fiel das Open Doors auf ein besonders heißes Wochenende mit heftigen Gewittern. Die Besucher kamen trotzdem, wenngleich auch vielleicht etwas später als sonst, und auch den Veranstaltern hat die Hitze nicht den Spaß verhagelt, wie Nova Günther von der Veranstalteragentur „12 Löwen“ erzählt. „Am Freitag fing es gegen 1 Uhr nachts an zu schütten, als wir grade fertig mit dem Einpacken waren. Ich habe zwar noch eine unfreiwillige Dusche abbekommen, aber bei der Hitze war das ja schön.“

Da passt es doch auch, dass der beliebte „Unplugged-Bandcontest“-Nachwuchs-Wettbewerb zum ersten Mal unter freiem Himmel ausgetragen wurde. Sieger wurde in diesem Jahr „Best Before After“ aus Hanau.

Spaziert man die Frankfurter Straße entlang, kann man beispielsweise in der Kunstgalerie des Sammlers Robert Funcke erstaunliche Bilder betrachten – zu denen passend natürlich Pop Art Jazz gehören. Von zahlreichen Bühnen rockt es herab. Viele der hier auftretenden rund 70 Bands haben längst ihre Fans, waren schon viele Male beim Open Doors dabei, das bereits im 23. Jahr gefeiert wird.

Aber es gibt immer auch Neues zu entdecken – etwa die Frankfurter Band „PZZL“. Die fünf jungen Musiker haben sich am Samstagabend einfach einen freien Platz am Straßenrand gesucht und spielen ohne Verstärker. Einige Jugendliche sitzen auf dem heißen Asphalt und hören zu, die Musik ist fantasievoll, klingt ziemlich gut und selbstgeschrieben. Ein älterer Mann tanzt und ruft immer wieder: „Das ist doch mal Live-Musik! Super!“ Dafür spendiert ihm die Sängerin ein Bier, und der Drummer verteilt CDs gegen eine Spende.

Spenden sammeln auch Landrat Oliver Quilling und Erster Stadtrat Stefan Schmitt, beide CDU, aber offenbar nicht mehr so ganz im Dienst und sichtlich gut gelaunt. „Losverkauf läuft bestens“, meldet Schmitt lachend. Der Erlös ist für die Kinderhilfestiftung bestimmt, in diesem Jahr dürfte wieder ein schönes Sümmchen zusammenkommen. Auch Organisator Michael Kercher trägt dazu bei. Er hat mit seiner Band The Gypsys ein Benefizkonzert gegeben. „Im Treffpunkt waren gefühlt 80 Grad, wie in der Sauna. Aber es war trotzdem brechend voll“, sagt er begeistert.

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