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Dem Lauf der Sonne angepasst

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Von: Sigrid Aldehoff

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Licht und Holz satt in der neuen Kita.
Licht und Holz satt in der neuen Kita. © Renate Hoyer

In der neuen Kita Zimmerstraße wird seit zwei Wochen gespielt. Vom ersten Krabbeln bis zu den Hausaufgaben nach der Schule wird hier künftig der Nachwuchs betreut.

Es ist die Adresse der ältesten Kindertagesstätte Langens: Doch das Original-Gebäude der Kita Zimmerstraße ist schon seit geraumer Zeit marode, lange wurde um eine Lösung gerungen. Eine Sanierung hätte sich nicht mehr gerechnet, sagte gestern Bürgermeister Frieder Gebhardt (SPD) bei der Vorstellung des Neubaus, der schließlich auf Beschluss der Stadtverordnetenversammlung gegenüber dem alten Standort auf dem ehemaligen SSG-Sportplatz errichtet wurde.

Seit zwei Wochen spielen jetzt Robert, David, Lili, Hasan und die anderen Kinder in ihrer neuen Kita. Vom ersten Krabbeln bis zu den Hausaufgaben nach der Schule wird hier künftig der Nachwuchs betreut. Die beiden neuen U3-Gruppen sind allerdings noch nicht belegt: Die ersten beiden Kleinen unter drei Jahren sind in der Eingewöhnungsphase, die anderen sollen nach und nach dazustoßen. Vorher müssen noch Stellen besetzt werden. Sechs Kolleginnen oder Kollegen werden gesucht, sagt Sandra Wettlaufer, Leiterin des Fachdienstes Kinderbetreuung.

Einen Wettbewerbsvorteil erhofft sich Gebhardt davon, dass die neue Kita einen „Arbeitsplatz an der Sonne“ bietet: Der Darmstädter Architekt Klaus Leber hat die Gruppenräume für die einzelnen Altersstufen nach dem Lauf der Sonne rund um einen gemeinsamen Innenhof ausgerichtet. Außerdem haben alle Gruppen des ringförmigen, eingeschossigen Gebäudes gleichberechtigten Zugang zum Außengelände.

Die Morgensonne scheint in die Räume der Kleinen unter drei Jahren, die Kindergartenkinder schauen nach Süden und haben die meiste Sonne, die Hortkinder haben die Nachmittagsstrahlen aus dem Westen und den Blick über die Außenanlage weiter auf den künftigen Stadtgarten. Obwohl durch einen Zaun abgetrennt, sollen diese Grünflächen „optisch miteinander verschwimmen“, sagt Leber.

Es sei ein nachhaltiges Gebäude mit geringem Energieverbrauch, das Passivhauselemente enthält wie eine Dreifachverglasung und ein Dach mit einer 45 Zentimeter dicken Dämmung, das künftig begrünt wird. Außerdem wurde es in Holzmassivbauweise errichtet, das „wegen der Schlankheit der Wände“, so Architekt Leber, nicht nur 50 Quadratmeter Fläche spart, sondern auch schnell mit Modulen gebaut war.

Noch rund drei bis vier Wochen wird es dauern, bis die Kinder das neu eingesäte Außengelände nutzen können, bis dahin besuchen sie umliegende Spielplätze und die Freifläche der alten Kita. Künftige Kitagenerationen dürfen auch im neuen Stadtgarten spielen, der sich im Anschluss an die neue Kita bis zur Dreieichschule erstreckt.

Zur Gestaltung des Stadtgartens wird es noch in diesem Jahr einen Termin zur Bürgerbeteiligung geben. Dabei können Freiwillige ihre Hilfe bei der Anlage, der Pflege oder Gestaltung anbieten.

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