Langen: Keine Kita in der Stadthalle

In Langen können sich die Stadtverordneten nicht dazu durchringen, eine Kita in der Stadthalle einzurichten.
Draußen vor dem Rathaus gab es am Donnerstagabend stillen Protest einiger Eltern der Initiative „Kitalos“, die für ihren Sprössling keinen Kitaplatz erhalten haben. Drinnen konnten sich die Stadtverordneten aber nicht dazu durchringen, eine Kita in der Stadthalle einzurichten. Am Anfang der Sitzung zog der Magistrat auch seine Vorlage für eine Erweiterung des Montessori-Kinderhauses zurück.
Seine Parteikollegen von der CDU, die das Projekt ablehnen, hätten ihm um 15 Uhr noch einen Fragenkatalog geschickt, der „unmöglich so schnell abzuarbeiten“ sei, begründete Bürgermeister Jan Werner zu Beginn der Sitzung die Absetzung von der Tagesordnung. Matthias Rohrbach von den Linken verließ daraufhin empört den Saal. „Der Antrag hätte heute eine Mehrheit gefunden“, sagte er.
SPD, CDU und Grüne: Stadthalle Langen für Bürger nutzen, nicht für Kita
Ein paar Minuten später war dann auch die Kita in der Stadthalle Geschichte. Die FWG-NEV hatte den Antrag eingebracht, fand aber nur noch die Wählerinitiative Langen (WiLa) als Befürworter. Da half auch der Hinweis von Anna Sehring (FWG-NEV) nicht viel, dass es sich doch nur um einen Prüfungsantrag mit einer groben Kostenschätzung handelt und nicht um einen Beschluss. „Wenn wir für die Prüfung einer Straßenbahn-Verlängerung 150 000 Euro ausgeben, sollte uns die Prüfung eines Kita-Standortes 25 000 Euro wert sein“, sagte sie.
SPD, CDU und Grüne äußerten aber Bedenken, weil die Raumsituation der Stadthalle dann zu knapp sei. Die Tagungsräume seien durchwegs ausgebucht, man wolle sie den Bürgern und Bürgerinnen nicht wegnehmen. Der Antrag sei „gut gemeint, aber nicht zu Ende gedacht“, sagte Jasmin Berger (SPD). Es gebe auch Probleme mit den Sanitäranlagen, die zum Restaurant der Stadthalle gehören und nicht einfach auf Kinderhöhe umgebaut werden können. Darüber hinaus sei der Außenbereich zu klein. Man könne den Antrag ja aus der Schublade ziehen, wenn sich die Kita-Situation verschlechtere, so Christian Jaensch (FDP).