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Koalition setzt auf Verdichtung

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Von: Frank Sommer

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Die Stadtverordneten diskutierten über Gewerbeflächen wie hier in Ober-Roden.
Die Stadtverordneten diskutierten über Gewerbeflächen wie hier in Ober-Roden. © Stadt Rödermark

Die Stadtverordneten sind sich nicht darüber einig, wo in Rödermark noch neue Flächen für Wohnungen oder Gewerbegebiete ausgewiesen werden können. Gleich vier Anträge, einer der Koalition, zwei von der FDP und einer der Freien Wähler, beschäftigen sich mit dem Thema.

In einem waren sich alle einig: Die grüne Mitte soll erhalten bleiben. Weder Wohn- noch Gewerbebebauung soll dort erfolgen. Doch wo Rödermark sonst noch Bauland oder Möglichkeiten der Gewerbeansiedlung hat, darüber gingen die Meinungen am Dienstag in der Stadtverordnetenversammlung auseinander. Gleich vier Anträge, einer der Koalition, zwei von der FDP und einer der Freien Wähler, beschäftigten sich mit dem Thema.

Um zu verhindern, dass Rödermark zu einer reinen Schlafstadt werde, sei es dringend geboten, Flächen zur Entwicklung auszuweisen, sagte Peter Schröder, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler. Mindestens zehn Hektar an zusätzlicher Gewerbefläche seien für die kommenden Jahre nötig. Zudem müssten auch Wohngebiete für soziale Wohnungen und für eine gehobene Bebauung geschaffen werden.

Ähnlich argumentierte Rüdiger Werner von der FDP: Eine reine Innenentwicklung bestehender Flächen reiche nicht aus, den jetzigen und zukünftigen Bedarf zu decken. In allen Preissegmenten sei Wohnraum gefragt, Rödermark könne es sich nicht leisten, gerade auf Bauland für junge Familien zu verzichten. Auch was Gewerbeflächen anbelange, bestehe dringend Handlungsbedarf. „Die Stadt braucht Flächen in der Reserve, um auch in 20 Jahren noch handlungsfähig zu sein“, sagte Werner.

Im Gegensatz zu den Freien Wählern hatte die FDP auch gleich Vorschläge parat, wo neue Gewerbegebiete möglich seien: Zehn Hektar sollten auf den bisher landwirtschaftlich genutzten Flächen an der L 3097 zwischen Ober-Roden und Rollwald ausgewiesen werden oder an der B 486 zwischen Urberach und Offenthal. Wohnbebauung sei noch südwestlich der Kinzigstraße möglich, rund 60 Ein- oder Zweifamilienhäuser könnten dort entstehen.

„Wir wollen keine Konkurrenzsituation“

Es befremde nicht nur andere Naturschützer, dass mit Werner der Vorsitzende der örtlichen Nabu-Gruppe die Umwandlung dieser Flächen in Bauland fordere, befand Stefan Gerl von der Anderen Liste / Grüne. Man wolle weder Wohninseln in der Landschaft noch Schnellschüsse in Sachen Gewerbe in Rödermark.

Für eine bessere Zusammenarbeit der Kommunen in Sachen Gewerbeflächen plädierte Norbert Schultheis (SPD). „Wir wollen keine Konkurrenzsituation zwischen den Kommunen“, sagte er. Denn oft komme es durch die Ausweisung lediglich zu Verschiebungen von Gewerbe in der Region, nicht aber zu einer wirklichen Neuansiedlung. Wie die Koalition vorgeschlagen habe, sollten vorhandene Flächen intensiver genutzt werden.

Verdichtung bestehender Gebiete sei der richtige Ansatz, sagte Michael Gensert von der CDU. Wenn neue Gewerbegebiete ausgewiesen werden sollten, dann zunächst die, die der Flächennutzungsplan vorsehe. „Insellösungen“, wie von der FDP vorgeschlagen, stünden nicht zur Debatte, sagt er. Zumal die Koalition darauf setze, erst nach der Grundstückssicherung Aufstellungsbeschlüsse zu fassen. So könne die Stadt garantieren, dass auch wirklich das Gewerbe angesiedelt werde, das man auch haben möchte. Um das auch zukünftig so zu halten, lag ein entsprechender Antrag zur Abstimmung bereit.

Der wurde auch mit Stimmen der Koalition und der SPD verabschiedet, die FDP stimmte dagegen, die Freien Wähler enthielten sich. Den übrigen Anträgen erteilte die Koalition zusammen mit der SPD eine Absage.

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