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Infos zu Madenbefall und Monsterschleim

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Von: Sigrid Aldehoff

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Timotej experimentiert unter Anleitung von Jan Hanauer im Paul-Ehrlich-Institut mit Farben.
Timotej experimentiert unter Anleitung von Jan Hanauer im Paul-Ehrlich-Institut mit Farben. © Monika Müller

Viele Mitmach-Aktionen beim Umweltfest / Paul-Ehrlich-Institut und Bundesumweltamt öffnen Labore.

Der Schutz der Arktis, das naturnahe Bepflanzen des häuslichen Gartens, die richtige Befüllung der Biotonne oder das Einfärben von Proteinen - es war eine üppige Themenvielfalt, die das Umweltfest der Stadt Langen am Samstag bot. „Wir laden alle Gruppen ein, die mit Umweltschutz zu tun haben“, sagt Sandra Trinkaus, Umweltberaterin bei der Stadt Langen.

Gespannt beobachten Daniel und Tom, beide zehn Jahre jung, im Kinderlabor des Bundesumweltamtes, wie eine angezündete Kerze in einem Glasbehälter Wasser aus einer darunter stehenden Schale anzieht. Falko Braas erklärt das Phänomen, „check ich“, sagt Daniel souverän und zieht mit seinem Kumpel weiter zur nächsten Station. Bei Merck waren sie mit der Schule auch schon im Labor, erklären beide noch, „aber hier ist es viel cooler“.

Mehrere hundert Leute ziehen an diesem Tag durch das Amt, begrüßt werden sie von Ruprecht Schleyer, Leiter des Luftmessnetzes. „Wir beraten die Politik und informieren die Bevölkerung“, sagt er, „das braune Wasser aus dem Gartenbrunnen analysieren wir aber nicht“, weist er ein oft gehörtes Anliegen zurück.

Die Labore sind auch im benachbarten Paul-Ehrlich-Institut geöffnet. Das hat seinen Tag der offenen Tür beim Umweltfest unter das Motto des 100. Todestages seines Namensgebers gestellt. Ohne Ehrlich hätten viele medizinische Errungenschaften wie etwa die Chemotherapie oder die Bekämpfung der Syphilis viel länger gedauert, sind sich Ralf-Rainhard Tönjes und Susanne Stöcker vom PEI am Besucherinfostand einig. Die Erkenntnis des Forschers, dass bestimmte Blutbestandteile eingefärbt werden können, war wohl Ergebnis einer oft geübten Praxis.

Sie führte nicht nur zum Bonmot „Ehrlich färbt am längsten“, sondern ist auch Motto in zahlreichen offenen Labors. Damit die Eltern nicht quengeln, während ihre Kinder mit Kittel, Schutzbrille und Handschuhen ausgerüstet Proteine färben oder Flüssigkeiten zum Blubbern und Wabern bringen, werden sie zu Themen wie Gentherapie und Aidsbekämpfung unterhalten. Lena Rimpel zeigt im Labor dem achtjährigen Jan, wie Trockeneis Wasser sprudeln lässt.

Am Infostand der Kommunalen Betriebe Langen erklärt Zlatko Brmbolic, wie der aktuelle Madenbefall in der Biotonne verhindert werden kann: Fleisch immer in Zeitungspapier einwickeln und Tonnen nach der Leerung mit Essigwasser reinigen. Ansonsten laufe es gut mit der seit März eingeführten Biotonne, sagt er, die Bürger hätten nur noch wenige Fragen. Beim Abwasserverband rühren unterdessen Kinder mit Bindemittel, Farbe und Wasser glibberigen Monsterschleim an,

Den Eltern erklärt Petra Heberer vom Verein Naturgarten, wie Gärtnern ohne Gift funktioniert. Wer statt Rollrasen und Thujahecke heimische Gewächse und Wildblumen pflanze, biete Tieren einen Lebensraum – auch um ihre mitgebrachten Pflanzen schwirren schon die ersten Bienen. Honig bietet der Bienenzuchtverein – „von Langener Bienen aus Langener und vielleicht ein paar Dreieicher Blüten“, wirbt Vorsitzende Verena Jakel.

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