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Wichtiger Knotenpunkt soll Kreisel bekommen: Die Kosten sind jedoch immens

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Durch Kreisel wird die Geschwindigkeit reduziert. Karl Markloff Ressortleiter Infrastruktur und Umwelt Die aktuelle Situation am Knotenpunkt An der Trift/Koberstädter Straße ist für Autofahrer unübersichtlich. Außerdem gibt es keine Übergänge für Fußgänger.
Durch Kreisel wird die Geschwindigkeit reduziert. Karl Markloff Ressortleiter Infrastruktur und Umwelt Die aktuelle Situation am Knotenpunkt An der Trift/Koberstädter Straße ist für Autofahrer unübersichtlich. Außerdem gibt es keine Übergänge für Fußgänger. © Jost

In Dreieich wurden die Pläne für den Umbau an der Koberstädter Straße vorgestellt. Die Idee: ein Kreisel. Das Problem: die horrenden Kosten.

Dreieich – Eine unübersichtliche Situation wartet auf Verkehrsteilnehmer im Bereich An der Trift/Koberstädter Straße. Auf einen Auftrag der Stadtverordnetenversammlung hin untersuchte die Stadtverwaltung, ob ein Kreisel eine Lösung bieten könnte.

Karl Markloff, zuständig für Infrastruktur und Umwelt im Rathaus, stellt in der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Umwelt und Energie zwei Varianten vor. Wegen der hohen Kosten werden kritische Stimmen laut.

Wegen der unklaren Lage am Knotenpunkt der drei Straßen An der Trift, Waldstraße und Koberstädter Straße kommt es immer wieder zu gefährlichen Situationen. Nicht immer sei für Autofahrer ersichtlich, wer dort Vorfahrt hat. Trotzdem gebe es dort keinen Unfallschwerpunkt, wie Markloff berichtet.

Dreieich: Antrag von Kreisel ist nicht neu

Erste Anträge zur Einrichtung eines Kreisels hat es bereits 2007 von der SPD gegeben. Auf Initiative der Stadtverordneten wurde nun der Umbau des Knotenpunktes untersucht. Möglich sind demnach laut Markloff ein Minikreisel oder ein kleiner Kreisel.

Der Minikreisel könnte demnach einen Durchmesser von 20 Metern und eine überfahrbare Mittelinsel haben. Möglich wären ein umlaufender zweieinhalb Meter breiter Gehweg, ein umlaufender Bewuchs sowie eine großzügige Freifläche um den bestehenden Baum. In den Zufahrtsstraßen könnten dazu Fahrbahnteiler installiert werden.

Der kleine Kreisel käme auf einen Durchmesser von 26 Metern. Damit verbunden seien eine begrünte Mittelinsel, ein umlaufender Gehweg von zwei Metern, Freiflächen um den Baum und ebenfalls Fahrbahnteiler. Bei beiden Varianten müsste die Zufahrt zu einem Grundstück in der Waldstraße verlegt werden.

Kreisel am Knotenpunkt in Dreieich? Kosten horrend

Vorteile des Minikreisels wären die Breite für den Gehweg, das mögliche Seitengrün und die großzügige Sicherung des Baums. Als Nachteile nennt Markloff die große asphaltierte Fläche der Mittelinsel und dass Fahrbeziehungen nicht zwischen allen Straßen möglich sind. Auch gebe es keine Wendemöglichkeit für Fahrzeuge mit einem Außenradius von zehn Metern.

Für den kleinen Kreisel sprächen die Verringerung der asphaltierten Flächen und Wendemöglichkeiten. Nachteilig seien die schmaleren Gehwege, der Entfall des Seitengrüns und die Entfernung eines Baum auf der Parkanlage.

Markloff sieht einen Vorteil bei beiden Varianten: „Durch Kreisel wird die Geschwindigkeit reduziert.“ Ein Knackpunkt könnten allerdings die kalkulierten Kosten von 560. 000 beziehungsweise von 575 .000 Euro sein.

Dreieich: „Muss es denn ein Kreisel sein?“

„Muss es denn ein Kreisel sein?“, fragt denn auch Gisa Jäger (CDU). Könnten nicht auch Schilder oder Zebrastreifen die Situation in dem Bereich verbessern und für mehr Sicherheit sorgen? Bürgermeister Martin Burlon gibt zu bedenken, dass sich der Auftrag der Stadtverordneten allein auf die Möglichkeit von Kreiseln bezogen habe. Ein weiteres Thema der Diskussion sind Radstreifen, die aber in Kreiseln nicht möglich seien.

Patrick Xylander (Grüne) stellt angesichts der Kosten die Notwendigkeit eines Umbaus infrage und berichtet aus eigener Erfahrung, dass in dem Bereich gar nicht schnell gefahren werde.

Michael Löhr (SPD) macht auf den Aspekt der Sicherheit für Fußgänger aufmerksam. Bislang gebe es an dem Knotenpunkt keine Querungshilfe. Das würde sich durch einen Kreisel wesentlich verbessern. Denn in beiden Varianten gebe es ja Gehwege. Eine weitere Frage beschäftigt sich mit der Durchfahrtsmöglichkeit von Bussen, sollte eine Linie in dem Bereich wieder eingeführt werden. Markloff bejaht dies.

Dreieich: Die Alternativen rar gesäht

Dr. Günter Gericke (FDP) betont zwar, dass der Auftrag der Stadtverordneten sich nur auf die Untersuchung von Kreiseln bezogen habe. Allerdings wäre es schön, auch andere Varianten mit einzubeziehen, um einen Vergleich zu haben. Vielleicht gebe es ja etwas, das billiger sei.

Der Ausschussvorsitzende Siegfried Kolsch (SPD) betont, dass die Stadtverwaltung dem Auftrag der Stadtverordneten nachgekommen sei. An den Fraktionen liege es nun, das Ergebnis zu prüfen und zu einer Entscheidung zu kommen.

VON HOLGER KLEMM 

Bauland ist knapp, gerade auch in Dreieich*. Dennoch ist die Stadt in Zugzwang. Bevölkerungsprognosen gehen davon aus, dass sich bis zum Jahr 2040 ein rechnerischer Gesamtbedarf von rund 2 300 Wohnungen ergibt.

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