Corona: Offenbach setzt auf Lollitests

Offenbach kehrt in den Kindertagesstätten zu Lollitests mit anderer Organisation zurück. Stadt und Land teilen sich Kosten in Höhe von 120 000 Euro.
Wir brauchen wieder Lollitests in den Kitas.“ Das war der Tenor von vielen Briefen und E-Mails, die Sabine Groß (Grüne) in den vergangenen Wochen erhalten hat. „Wir reagieren darauf und haben auch so die Erfordernis gesehen“, sagt die Offenbacher Gesundheitsdezernentin. Am Mittwoch haben die Kitas jede Menge Tests an die Eltern verteilt, die ihre Kinder montags und donnerstags bis zu den Weihnachtsferien zu Hause testen sollen. „Wir erhoffen uns dadurch eine höhere Sicherheit“, sagte Groß. Je mehr getestet werde, desto früher könnten Infektionsketten unterbrochen werden.
Die Anzahl der Neuinfektionen bei den unter und bis zu Sechsjährigen ist in Offenbach zwar nicht überbordend hoch, allerdings lag die Sieben-Tages-Inzidenz in dieser Altersgruppe am Mittwoch bei 150. Insgesamt 60 000 Lollitests hat die Stadt bestellt. Die Kosten von 120 000 Euro teilt sich Offenbach mit dem Land, das dieses Angebot für alle Kommunen in Hessen macht. Nach dem Wissen von Groß ist Offenbach aber die einzige Stadt, die das flächendeckend einsetzt.
Vor den Herbstferien hat die Stadt schon einmal Lollitests in den Kitas durchgeführt. Damals mussten die Eltern aber ihr Einverständnis erklären, dass ihre Kinder an den sogenannten Pooltestungen mitmachen dürfen. Der Erfolg war mäßig. Lediglich 15 bis 20 Prozent der Kitakinder wurden regelmäßig getestet. Zusätzlichen Ärger gab es wegen sieben falsch-positiver Tests, die sich später als negativ herausstellten. „Wir haben gesehen, dass wir ein neues Setting brauchen, das von den Eltern besser angenommen wird“, sagt Groß. Die Tests sind weiterhin freiwillig.
Eigentlich habe die Stadt schon vor einer Woche mit den Lollitests beginnen wollen, es habe aber Lieferengpässe gegeben. Die Eltern sollen Protokoll führen, wann ihr Kind getestet wurde. Bei einem positiven Test soll sofort die Kita oder die Tagespflegeperson informiert werden. Mit dem Formular soll man dann zu einem Testcenter gehen, wo das Kind erneut getestet werden soll.
„Solange wir die Tests haben, werden wir sie einsetzen“, sagt Groß. Danach hängt es vom Infektionsgeschehen ab und woher die Stadt das Geld für die Weiterführung der Tests bekommt.