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Offenbach
Summende statt dröhnende Motoren
- vonTimur Tinçschließen
In Offenbach sind ab ab Montag neue Elektrobusse im Einsatz. Nicht nur bei der CO2-Bilanz haben sie ihren Vorgängern etwas voraus.
So aufgepasst“, ruft Stefan Knoblauch aus seinem Cockpit. Dann tritt der Verkehrsmeister der Offenbacher Verkehrsbetriebe (OVB) aufs Gaspedal des Elektrobusses und mit einem Summen des Motors beschleunigt das Fahrzeug in Windeseile auf 50 Kilometer pro Stunde. Vor einigen Wochen sind die sieben Elektrobusse der Firma Solaris in Offenbach angekommen, kommende Woche werden fünf davon mit dem Fahrplanwechsel auf der Linie 104 eingesetzt. Die anderen zwei Fahrzeuge werden weiter für Schulungen benutzt.
„Rund 100 Fahrerinnen und Fahrer sind schon geschult worden. Bislang haben alle von einem angenehmen Fahrgefühl gesprochen“, berichtet Herbert Gallasch, stellvertretender Fahrdienstleiter der OVB. Der größte Unterschied sei die stärkere Beschleunigung beim Anfahren. „Die Knöpfe sind genau wie in den anderen Bussen auch, es gibt nur einen Zusatzknopf“, erklärt Gallasch. Der ist dazu da, den Pantographen auf dem Dach auszufahren, um den Bus mit Strom aufzuladen. Die Ladepunkte hängen im Depot an der Decke. Auch an der Wendeschleife unter den Autobahnbrücken am Kaiserlei sind vier Außenladepunkte eingerichtet worden. „Die Fahrer müssen in ihren Pausen den Bus aufladen“, sagt Gallasch. 300 Kilowattstunden werden am Kaiserlei eingespeist, so dass auch eine kurze Ladezeit effektiv ist. Zwischen 130 und 200 Kilometer kann der Elektrobus ohne Ladung zurücklegen.
Im mittleren Bereich des Busses ist mehr Platz für Rollatoren und Kinderwagen. An fast allen Plätzen gibt es einen USB-Anschluss und für die Fahrer:innen gibt es einen kleinen Kühlschrank, um Getränke im Sommer kühl zu halten. Zusätzlich gibt es eine weitere Plexiglasscheibe, um das Sicherheitsgefühl „vor allem für die Fahrerinnen zu erhöhen“, so Gallasch. In den Abendstunden kann das weiße Licht ausgeschaltet und ein grünes eingeschaltet werden, um weniger Kontraste zu haben,
„Wir sind einfach nur stolz“, sagt Anja Georgi, Geschäftsführerin der OVB. Im laufenden Betrieb mussten auch die Werkstatt-Mitarbeiter:innen geschult und der Betriebshof umgebaut werden. „Das hat alles geklappt, da können wir uns schon mal selbst auf die Schulter klopfen“, findet Georgi.