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Die beste Werbung für Langen

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Von: Annette Schlegl, Sigrid Aldehoff

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Der Waldsee gehörte den halben Sonntag den Triathleten.
Der Waldsee gehörte den halben Sonntag den Triathleten. © dpa

Der Ironman macht die Stadt und den Langener Waldsee bekannt. Die Teilnehmer der Veranstaltung haben diesmal wegen zu großer Hitze keinen neuen Rekord aufgestellt.

Gebannt hat Joachim Kolbe, Fachdienstleister Kultur und Sport der Stadt Langen, am Sonntag während des Ironman auf seine Stoppuhr geschaut. Seine Aufmerksamkeit galt allerdings nicht den Ergebnissen den Extremsportler, sondern der Sendezeit, die die ARD in ihrer erstmaligen Berichterstattung über das Sportevent dem Langener Waldsee eingeräumt hat.

„20 Minuten lang wurde immer wieder vom ‚schönen Badesee in Langen‘ geredet“, sagt Kolbe. „Das war für Langen und das Strandbad die beste Werbung. Wenn wir dafür hätten bezahlen müssen, wäre der halbe städtische Etat verbraucht worden“, scherzt er. Aber nicht nur für die Stadt Langen sei dies ein riesiger Erfolg. Kolbe wertete die eineinhalbstündige Sendung als „Durchbruch für den Frankfurter Ironman“.

Es war für die Stadt ein Event der Superlative: Noch nie war es schon während der Vorbereitungsphase so heiß, noch nie die Außenwirkung so gut. Etwa 300 Helfer waren im Einsatz, die allerdings der Veranstalter stellte. „Wir hatten nur unsere Aufgaben zu erfüllen“, sagt Kolbe.

Der Veranstalter, die Ironman Germany GmbH, hatte die Verkehrssicherungspflicht, die Verantwortung während des Schwimmwettkampfes lag bei der Wasserwacht. Trotz der knalligen Hitze gab es keine Unfälle und keine Verletzten. Und wie immer waren bei dem riesigen Sportereignis auch die Badegäste willkommen; bis zum Mittag allerdings nur als Zuschauer, weil das Wasser den Sportlern vorbehalten war.

Ab 11.30 Uhr öffneten dann die Kassen und es wurden immer noch 8000 Besucher bis zum Abend gezählt. „Das sind zwar etwas weniger als an einem solchen Sommerwochenende, normalerweise sind es 11 000 bis 12 000 Besucher. Aber wir haben ja auch noch unser Freibad.“ Dort suchten am Sonntag 7 000 Besucher Abkühlung.

Die Differenz bei den zahlenden Gästen am Waldsee am Sonntag kann aber auch auf die Unlust vieler Menschen zurückzuführen sein, sich bei Temperaturen bis zu 40 Grad auf das Fahrrad zu schwingen oder gar ins Auto zu setzen.

Schließlich hatte man am Wochenende auch am Badesee in Nieder-Roden mit diesem Phänomen zu kämpfen. „Trotz halbtägiger Sperrung des Langener Waldsees hat es im Rodgauer Strandbad nicht zu neuen Rekordzahlen gereicht“, sagt Sabine Fischer, Pressesprecherin der Stadt Rodgau. Am Samstag erfassten die Kräfte an der Strandbadkasse 9158 Besucher mit ihrem Zählgerät, am Sonntag dann 9584 Gäste. Der Rekord im Vorjahr lag bei 10 622 Sonnenanbetern am Pfingstmontag. „Sehr heiß heißt nicht automatisch Rekordbesuch“, so Fischer. Vor allem Eltern mit kleinen Kindern hätten es vermieden, bei der brütenden Hitze nach draußen zu gehen.

39 Grad im Schatten

Wer ganz sicher einen Schattenplatz haben wollte, kam schon um 8 Uhr morgens. „Am Sonntag standen in den ersten 20 Minuten schon mehr als 300 Gäste an“, sagt Fischer. Trotz 39 Grad im Schatten musste der Krankenwagen nur einmal wegen eines Hitzschlags gerufen werden. Allerdings registrierte die 13-köpfige Wachmannschaft auch mehr erhitzte Gemüter, konnte aber alle Streitigkeiten selbst schlichten.

Der Ironman wirkt in Langen auch nach dem Wettkampfsonntag nach und sorgt für eine gute Bilanz beim Badebetrieb der Stadt: Viele Triathleten trainieren das ganze Jahr über in den städtischen Wassern. Im Freibad und Hallenbad schätzt Kolbe den Anteil auf bis zu 15 Prozent dieser Badegäste und am Strandbad kämen jeden Donnerstag rund 800 Leute zum Training für den Triathlon.

Der Ironman helfe darüber hinaus, den Langener Waldsee als Badegewässer in der öffentlichen Wahrnehmung zu halten. „Wir haben ein Einzugsgebiet bis nach Wiesbaden und Mainz, aber es muss auch immer die jeweils nächste Generation wieder neu gewonnen werden. Dabei helfen unsere großen Parties und der Ironman.“

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