1. Startseite
  2. Rhein-Main
  3. Offenbach

Auch Teddy ist fürs Impfen

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Timur Tinç

Kommentare

Ihr viertes Teddy-Buch soll das letzte sein, sagt die Neurologin und Autorin Annette Bellenberg. Michael Schick
Ihr viertes Teddy-Buch soll das letzte sein, sagt die Neurologin und Autorin Annette Bellenberg. Michael Schick © Michael Schick

Offenbach Demnächst erscheint das vierte Werk der Ärztin und Kinderbuchautorin Annette Bellenberg über die Abenteuer des Bären / Ein Teil der Einnahmen kommt einem Projekt in Sambia zugute

Wenn Annette Bellenberg Anfang des Jahres 2019 jemand gesagt hätte, dass sie demnächst Kinderbuchautorin wird, hätte sie den- oder diejenige für verrückt erklärt. „Ich verstehe es bis heute nicht“, sagt die Ärztin für Neurologie und Psychiatrie, die ihre Praxis in Offenbach hat, lachend. Demnächst erscheint im Paramon-Verlag ihr viertes Buch über die Abenteuer des Teddybären Teddy.

Die 62-Jährige ist schon seit vielen Jahren zertifizierte Erzählkünstlerin. Im September 2019 nahm sie das Angebot war, an einem Schreibkurs teilzunehmen. „Wir haben eine Höhle besucht und sollten drei Ideen für eine Geschichte entwickeln“, erzählt Bellenberg. Ihr schoss sofort in den Kopf: Teddy geht in der Höhle verloren. Sie schickte die Kurzgeschichte einer Freundin sowie ihrer Schwester und ließ sie vom achtjährigen Sohn ihrer Sprechstundenhilfe lesen. „Nett, wie ist das zweite Kapitel? Oder: „So kann das nicht enden“, waren die Reaktionen.

Also schrieb sie weiter, bis daraus der „Höhlenbär“ wurde. Das Manuskript ging an den Paramon-Verlag, der sie als neue Autorin begrüßte. „Ich habe dann dort angerufen und gefragt, ob sie das ernstmeinen“, sagt Bellenberg. Sie meinten es ernst. Bellenberg bekam Kontakt zu einer Illustratorin, die für sie nach Absprache die Zeichnungen anfertigte. „Ich hab’ ihr genau erklärt: Es muss dieser Teddy aus den 60er Jahren sein. Genau so einen hat sie gemalt.“

Auf den „Höhlenbär“ folgten „Teddy Ahoi“ und der Teddy-Doktor“ – und danach wollte Bellenberg eigentlich aufhören. Im Krankenhaus, wo sie Konsil macht, wurde sie darauf angesprochen, doch ein Buch über Corona zu schreiben; nach einigem Hin und Her ließ sie sich überzeugen.

Auflage: 2500 Exemplare

„Teddy und die Pandemie“ wird das vierte Werk heißen, das in wenigen Wochen erscheint und in dem es auch ums Thema Impfen bei Kindern geht. „Teddy erzählt in dem Buch, was er so erlebt und wie er sich dabei fühlt“, erklärt Bellenberg. Er verstehe nicht, warum das Virus Corona genannt wird, für ihn sehe es aus wie ein Stachelball mit Saugnäpfen. „Teddy ist auch für das Impfen“, sagt die Autorin.

Wie die anderen Bücher wird die Auflage bei 2500 Exemplaren liegen. Geeignet ist es für Kinder ab sechs Jahren, die gerade selbst anfangen zu lesen. Einen Teil der Einnahmen spendet Bellenberg an den Verein S.A.m.b.i.A. – Schulische Ausbildung mit beruflich individueller Ausprägung für Aids-Waisen in Sambia. Im ostafrikanischen Land engagiert sich die Ärztin seit 2017. Wegen Corona war sie bislang nur 2019 vor Ort, im nächsten Jahr aber will sie wieder hin.

„Ich habe dort ein Ernährungsprojekt für aidskranke Kinder und Babys“, sagt Bellenberg. Da ein Viertel der Kinder Aids über die Muttermilch bekommen, sorge sie dafür, dass die Kinder abgestillt werden und Ersatzmilch erhalten, damit sie sich nicht mit HIV-Virus infizieren. Im vorigen Jahr hat Bellenberg rund 11 000 Euro an Spenden gesammelt. „Darauf bin ich sehr stolz“, sagt sie.

Annette Bellenbergs nächstes Projekt in Sambia ist der Bau einer Solaranlage für das örtliche Krankenhaus in St. Kalemba. Je mehr Teddy-Bücher sie verkaufen kann, desto mehr kann sie spenden.

Auch interessant

Kommentare