Ampelkoalition will neues Frauenhaus in Offenbach
Mögliche Baugrundstücke sollen geprüft werden, um mehr Platz zu schaffen. Derzeit hat das Frauenhaus zwölf Zimmer zur Verfügung.
Dem Offenbacher Frauenhaus, das vom Verein „Frauen helfen Frauen e.V.“ verwaltet wird, stehen derzeit zwölf Zimmer zur Verfügung. Nach der Istanbul-Konvention wird vorgeschlagen pro 10 000 Einwohner:innen einen sogenannten ‚Family Place‘ zur Verfügung zu stellen. Da in Offenbach mittlerweile über 140 000 Menschen leben, fehlen schon seit längerem mindestens zwei Plätze. Da das derzeitige Frauenhaus außerdem sanierungsbedürftig ist und „den Anforderungen an familiengerechte Standards nicht gerecht wird“, will die Ampelkoalition aus SPD, Grünen und FDP ein neues Frauenhaus in der Stadt.
In einem Antrag für die kommende Stadtverordnetenversammlung am Donnerstag, wird der Magistrat aufgefordert mögliche Baugrundstücke und bestehende Gebäude zu prüfen. „Die Arbeit der Frauenhäuser ist trotz jahrzehntelangen Engagements leider nicht überflüssig geworden. Im Gegenteil: Während der Pandemie hat sich die Problemlage noch mehr verschärft, wie die deutlich höhere Zahl an Fällen von häuslicher Gewalt an Frauen und Kindern zeigt“, erklären die Fraktionsvorsitzenden Helena Wolf (SPD), Sybille Schumann, Tobias Dondelinger (Grüne) und Dominik Schwagereit (FDP). Deshalb habe man im Koalitionsvertrag das Projekt „neues Frauenhaus“ als zentrales Projekt definiert, in dessen erste Planungen man nun einsteigen wolle.
Die CDU hat in einem Änderungsantrag gefordert, die Akteurinnen des Vereins „Frauen helfen Frauen e.V.“ einzubeziehen. Um diesem Antrag offenbar den Wind aus den Segeln zu nehmen, betonten die Koalitionäre gestern, dass der Verein seine Erfahrungen für den Betrieb und die besonderen Anforderungen an eine geeignete Immobilie einbringen soll.