Nicht Opfer einer Straftat werden

Bustour informiert Seniorinnen und Senioren, wie sie sich vor Gaunern schützen
Main-Taunus - Wie können insbesondere Senioren „robuster“ werden, um nicht Opfer einer Straftat zu werden? Diese Frage stellte sich unter anderem der Präventionsrat des Main-Taunus-Kreises - und hat dazu eine Idee entwickelt: Mit einer „präventiven Kaffeefahrt“ durch den Landkreis mit anschließender Informationsveranstaltung soll aufgeklärt und sensibilisiert werden. Die „roBUSTOUR gegen Straftaten“ findet am 4. Mai von 13 Uhr bis etwa 17.30 Uhr statt, Abfahrt und Ankunft werden in Hofheim sein. „Bald kann man für 49 Euro in ganz Deutschland mit dem Bus fahren, aber die Idee zu dieser Kaffeefahrt mit dem Bus kam unserem Präventionsteam schon früher“, erzählt Florian Meerheim, Schutzmann vor Ort für den Bereich der Polizeistation Flörsheim. „Da wir Kooperationen mit der Sparkasse, dem Verein Bürger und Polizei - für mehr Sicherheit e.V. sowie dem Präventionsrat treffen konnten, ist das Ticket für unsere spezielle Bustour sogar vollkommen kostenfrei.“
Historiker erklärt Sehenswürdigkeit
Ganz wichtig ist es den Organisatoren, zu betonen, dass die Teilnehmer selbstverständlich alles andere als eine - betrügerische - Verkaufsshow mit Heizdecken oder Bratpfannen zu Wucherpreisen erwartet. Geboten wird stattdessen eine etwa zweistündige Busfahrt zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten im Main-Taunus-Kreis, die durch den Kreishistoriker Bert Worbs erläutert werden.
Jede Menge hilfreiche Informationen warten dann bei Kaffee und Kuchen in der Liederbachhalle. Im Rahmen dieses neuartigen Präventionskonzeptes erklären Fachleute, wie man sich als älterer Mensch effektiv vor Kriminalität schützen kann, und es werden unterschiedliche Betrugsmaschen erklärt.
So wird eine Schauspielerin anschaulich und realitätsnah den Enkeltrick vorführen, die Taunus Sparkasse gibt Präventionstipps aus Sicht einer Bank, und seitens der Polizeidirektion Main-Taunus stehen das Fachkommissariat für Betrug sowie der polizeiliche Berater des MTK-Präventionsteams, Polizeioberkommissar Jürgen Seewald, Rede und Antwort. „Trotz beruflicher Professionalität tut mir jeder einzelne Fall weh“, erläutert Meerheim seine persönliche Motivation. „Da wollen ältere Menschen oft einfach nur helfen, und dann werden sie teilweise um all ihre Ersparnisse betrogen.“
Zielgruppe für diese „roBUSTOUR gegen Straftaten“ sind alle interessierten Seniorinnen und Senioren des Main-Taunus-Kreises. Da die Plätze begrenzt sind, ist eine - kostenlose - Anmeldung (mit Angabe von Namen, Adresse, Telefonnummer) per Mail an Kaffeefahrt.ppwh@polizei.hessen.de bis zum 24. April erforderlich.
Die genauen Infos zu Ort und Zeit gibt es dann mit der Teilnahmebestätigung. „Wer dachte ‘Mir kann das nicht passieren’ soll bitte erst recht teilnehmen, um anschließend vielleicht ‘robuster’ reagieren zu können“, appelliert Meerheim. „Leider hören wir immer wieder, dass viele denken, sie könnten auf solche Kriminelle nicht reinfallen, aber deren betrügerische Maschen sind vielfältig, bis ins Detail ausgeklügelt und wirken glaubhaft. Außerdem wird in den Telefonaten extremer Stress erzeugt, damit man keine Zeit hat, um nachzudenken oder jemanden zu kontaktieren, ansonsten würden manche sicherlich die Masche in einer ruhigen Minute vielleicht doch noch rechtzeitig durchschauen.“
Weitere Informationen zu dem Thema gibt es auch beim Präventionsteam der Polizeidirektion Main-Taunus unter der Telefonnummer 0 61 92 / 20 79-231.