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Kommentar
Nicht geschenkt
- vonPeter Hanackschließen
Die aktuelle Schülergeneration erfährt viele Ungerechtigkeiten. Sollte man da nicht wenigstens am Ende der Schullaufbahn einen Bonus geben? Ein Kommentar.
Nichts kann die Ungerechtigkeit ausgleichen, die die aktuelle Schülergeneration durch Corona erfährt. Stundenausfall, Homeschooling, Maskenpflicht im Unterricht, dazu die Isolation von Freunden und Freundinnen.
Sollte man da nicht wenigstens am Ende der Schullaufbahn einen Bonus geben? Die Aufgaben etwas leichter, die Noten etwas besser, als es den Leistungen entspricht?
Was folgerichtig klingt, würde die Ungerechtigkeit aber nur vergrößern. Ein „Schulabschluss light“ würde die Jugendlichen ein (Berufs-)Leben lang begleiten. Selbst ein gutes Abitur, ein guter Hauptschulabschluss und ein gutes Mittlere-Reife-Zeugnis wären nur noch die Hälfte wert.
So ist der hessische Weg, die Prüfungen nach hinten zu schieben, die Auswahl an Aufgaben zu vergrößern, nicht der schlechteste Versuch, wenigstens etwas Ausgleich zu schaffen. Wenn das Ergebnis dennoch etwas schlechter ausfiele, wäre das immer noch besser als das Manko eines „geschenkten“ Abschlusses.
Wichtig ist, dass die Länder dabei einen einheitlichen Weg gehen. Sonst folgt die nächste Ungerechtigkeit beim Zugang zu Studienfächern mit Numerus clausus.