Moderne Wärmetechnik für Kreis-Gebäude
Keine fossilen Energieträger nach Neubau oder Sanierung
HOCHTAUNUS - Folgt der Kreistag am 13. Februar dem Beschluss des Haupt-, Finanz- und Digitalisierungsausschusses (HFD), wird der Kreis verpflichtet, eigene Liegenschaften und die seiner Beteiligungen möglichst zügig mit Wärme aus ausschließlich erneuerbaren Energien zu versorgen. Ziel ist die Klimaneutralität bis 2045. Dies war so von den Grünen beantragt und durch einen Änderungsantrag der CDU/SPD/FW-Koalition so erweitert worden, dass bei künftigen Grundsanierungen und Neubauten bei Bedarf externe Energieberater hinzugezogen werden können. Dabei sollen die Standards in Hinblick auf die aktuell und in Zukunft zu erwartenden Techniken zur Energieerzeugung ohne fossile Brennstoffe aktualisiert und regelmäßig überprüft werden. Der Antrag fand im Ausschuss die Zustimmung der vier Fraktionen.
Im Wesentlichen geht es um die im Rahmen der noch lange nicht abgeschlossenen Schulbauinitiative anstehenden notwendigen Sanierungs- und Neubauprojekte in den kommenden Jahren - Volumen: rund 300 Millionen Euro. Alexander Jackson (CDU) wies für die Koalition darauf hin, dass es schon jetzt gängige Praxis sei, möglichst alle verfügbaren Techniken zur Energieerzeugung ohne fossile Brennstoffe einzusetzen. Dabei würden alle möglichen Fördermittel abgerufen.
Ferner werde gemeinsam mit externen Energieberatern darauf geachtet, dass individuelle Entscheidungen zur Energieversorgung je nach Standort getroffen würden. Die Grünen hatten gefordert, zusammen mit Energieberatern für alle Liegenschaften Sanierungsfahrpläne zu erarbeiten und zu einer Sanierungsstrategie zusammenzufassen. Zudem sollte eine Energieagentur gegründet werden, deren Zweck, so Grünen-Sprecher Sascha Planz, das Energiemanagement sowie die Projektierung, Koordination und Finanzierung von energetischen Sanierungsmaßnahmen sein sollte. Die eingesparten Energiekosten könnten reinvestiert werden und müssten nicht mit externen Beratern geteilt werden.
Weder die beantragte Gründung einer kreiseigenen Energieagentur noch die angeregte Gesamtbetrachtung aller betroffenen Liegenschaften im Rahmen einer Sanierungsstrategie fand die Zustimmung der Koalitionsfraktionen und auch die FDP war dagegen.
Deren Sprecher Dr. Stefan Naas sagte, beim Gedanken an eine Energieagentur als einer weiteren kreiseigenen Gesellschaft befalle ihn ein „Störgefühl“. Er riet dazu, „nicht alles auf einmal“ zu wollen.
Vor dem Hintergrund sich permanent ändernder Techniken und Fördermöglichkeiten sei dies über einen längeren Zeitraum nicht sinnvoll, erklärte auch der Leiter des Hochbauamtes beim Kreis, Reiner Plomer.
Bei der Initiative werde, so die Koalition, zudem außer Acht gelassen, dass alle Gebäude, die nach den „Standards für Neubau und Grundsanierung von Gebäuden im Hochtaunuskreis“ von 2008 bereits grundsaniert oder neu gebaut wurden, auf einem vergleichsweise hohen, teils über der Norm liegenden energetischen Niveau seien. as