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Mehr Geld für Pflege der Streuobstwiesen

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Politik erhöht die Fördermittel für Vereine und Gemeinschaften

bad homburg - Der Klimaschutz und Umweltausschuss und auch der Wirtschafts- und Finanzausschuss haben bei ihren jüngsten Sitzungen einstimmig eine Richtlinie beschlossen, die nicht gewerblich organisierte Vereinigungen fördern soll, wenn sich diese dem Erhalt von Streuobstwiesen widmen. „Streuobstwiesen sind wertvolle Lebensräume und prägen das Landschaftsbild Bad Homburgs auf einzigartige Art und Weise“, heißt es in der Präambel zur frisch verabschiedeten Richtlinie. Hintergrund der neuen Regelung: Die Pflege und Unterhaltung von Streuobstwiesen erfordern einen erheblichen zeitlichen und finanziellen Einsatz. Einer Arbeit, der sich im Wesentlichen Vereine und Gemeinschaften widmen, damit die Bestände nicht überaltern und verwildern.

Die SPD hatte im Frühjahr 2022 einen Antrag gestellt, die seit langen Jahren unveränderte Richtlinie anzupassen. „Wir hätten uns mehr Geld pro Baum vorgestellt“, sagt Dr. Thomas Kreuder (SPD) vor der Abstimmung im Klimaschutz und Umweltausschuss. Mit der neuen Richtlinie erhöht sich die Förderung von Neuanpflanzungen von 25,57 Euro auf 35 Euro. Die Förderhöhe ist in Paragraf drei der Richtlinie auch darauf beschränkt, dass der freiwillige Zuschuss der Stadt nur erfolgt, sofern entsprechende Haushaltsmittel zur Verfügung stehen. Wer gefördert werden möchte, muss seinen Antrag an den Magistrat der Kurstadt richten. „Ich bin dankbar, dass wir die Richtlinie neu gefasst haben“, sagt Beate Denfeld (SPD) im Anschluss an die Abstimmung.

„Mit dieser Unterstützung erhalten wir ein immaterielles Kulturgut, das unsere Region prägt“, erläutert Kreuder die Gedanken, welche die SPD zu dem Antrag bewogen. Im Kirdorfer Feld hätte man bereits nach dem Ersten Weltkrieg damit begonnen, große Obstplantagen anzulegen. Die damals gepflanzten Bäume, vor allem Apfel, hätten nun nach gut 100 Jahren ihr Alter erreicht. Ohne kontinuierliche Neupflanzung würde das Gebiet verbuschen und verwildern und die Streuobstwiese absterben und verschwinden.

Gefördert werden die Neu- und Nachpflanzungen von Obstbäumen und die Pflege von bestehenden oder neuen Streuobstwiesen. Als „großen Fortschritt“ bezeichnete Denfeld, dass künftig auch Anpflanzungen auf kleineren Flächen gefördert werden. Zudem sei die Unterstützung von Vereinen, die sich der Pflege und dem Erhalt der Streuobstwiesen widmen, mit bis zu 6000 Euro für diese „eine echte Hilfe“, so Denfeld weiter. Nun könnten die nötigen Maschinen und Gerätschaften angeschafft werden, die die ehrenamtlichen Pfleger der Streuobstwiesen so dringend brauchten.

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