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Mann aus Offenbach verbringt 15 fragwürdige Tage in Quarantäne

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Von: Annette Schlegl

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Die Analyse eines PCR-Tests.
Die Analyse für den PCR-Test ging schnell, der Test selbst ließ aber lange auf sich warten. © Waltraud Grubitzsch/dpa

Ein 25-jähriger Offenbacher hat Probleme mit dem Stadtgesundheitsamt: Er muss 15 Tage in Quarantäne bleiben, obwohl er negativ getestet ist.

Offenbach - Ein junger Offenbacher Koch sitzt 15 Tage lang in Quarantäne, obwohl ein PCR-Test negativ ausfiel und er keine Covid-19-Symptome aufweist. Für seinen an Corona erkrankten Mitbewohner ist die Quarantäne dagegen schon nach einer Woche beendet. Was ist da schiefgelaufen? Das Offenbacher Gesundheitsamt erklärt die Verzögerung so: Das Testzentrum der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) auf dem Großparkplatz am Main sei leider nur noch dienstags und donnerstags geöffnet.

Am Dienstag (03.08.2021), dem 15. Tag der Quarantäne, konnte der schon einmal geimpfte Offenbacher morgens endlich einen zweiten PCR-Test machen. Immerhin kam das Ergebnis schnell: Am frühen Abend hörte er schon, dass er negativ sei.

Offenbach: Quarantäne trotz negativem Corona-Test

Am 18. Juli hatte er Kontakt zu dem Mitbewohner, der sich mit Corona infiziert hatte. „Wir hatten in einem Raum ein paar Minuten lang miteinander gesprochen“, sagt der 25-Jährige. Am 19. Juli machte der Mitbewohner erst einen Schnelltest, der positiv ausfiel, und dann einen PCR-Test. Zwei Tage später erhielt er das positive Ergebnis.

Der 25-jährige Koch wurde daraufhin am 21. Juli telefonisch vom Offenbacher Stadtgesundheitsamt kontaktiert, das eine 14-tägige Quarantäne aussprach. Deren Ende sei auf den 2. August festgesetzt worden, hieß es gestern auf FR-Anfrage seitens des Gesundheitsamts. Der Offenbacher habe zwei Abstrichtermine am 22. und 23. Juli nicht wahrgenommen. Zum Beenden der Quarantäne sei aber ein negativer PCR-Test zwingend, der erst am gestrigen Dienstag erfolgt sei.

Offenbach: Junger Mann schildert Quarantäne-Fall anders

Der junge Mann schildert den Fall anders: Der Mitarbeiter des Gesundheitsamts habe ihm telefonisch mitgeteilt, dass sein PCR-Test am 23. Juli über die Bühne gehe und er dazu noch eine E-Mail erhalte. Als keine E-Mail angekommen sei, habe er beim Amt nachgehakt. So sei er am 23. Juli – wohlgemerkt einem Freitag – zu einem PCR-Test im Testzentrum am Main gekommen. Das negative Ergebnis erhielt er noch am gleichen Abend per SMS.

Am 26. Juli war der zweite PCR-Test seines Mitbewohners dann schon negativ. „Da dachte ich, wenn ich schnell einen Test mache, komme ich auch schnell aus der Quarantäne“, sagt der 25-Jährige. Doch der Sachbearbeiter habe ihm am Telefon erklärt, dass ein zweiter PCR-Test erst am 3. August möglich sei, „weil sie am Mainufer nicht so viel testen“. Ein Test sei auch beim Hausarzt möglich, aber da würde es noch länger dauern.

Der Mitbewohner erklärte übrigens, der Sachbearbeiter habe ihm auch erst auf Nachhaken die versprochene E-Mail für den Testtermin geschickt. (Annette Schlegl)

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