Erst kam die Kälte, dann der Schimmel

Schäden machen Zimmer in Senioren-Wohnanlage unbewohnbar
Sulzbach - Der Ausfall der Heizung in der Sulzbacher Senioren-Wohnanlage „Im Brühl 34“ über mehr als zwei Wochen hatte kürzlich für großen Ärger gesorgt. Bei den Reparaturarbeiten war es zu Verzögerungen gekommen. Die Bewohner der 27 Wohneinheiten saßen im Kalten. Der Unmut war groß. Dann kam die Entwarnung. Katja Förster von der Kommunikationsabteilung des Gemeinnützigen Siedlungswerkes (GSW), das die Wohnanlage betreut, teilte mit, dass der Schaden behoben sei und die Heizung endlich wieder läuft. Dies bestätigte auch eine Anwohnerin auf Nachfrage dieser Zeitung.
Doch der Schein trügt. Die Bewohner sitzen zwar nicht mehr im Kalten, aber die Heizungsanlage ist längst nicht in Ordnung gebracht. Bewohner beschweren sich darüber, dass es nachts klappere und rausche und dass es schwierig sei, angesichts der lautstarken Begleiterscheinungen in Ruhe zu schlafen. Doch der Ausfall und die Geräusche in der Heizungsanlage sind nur die Spitze des Eisbergs. Seit längerer Zeit hält ein gravierender Schaden in der Heizungsanlage die Menschen in Atem. Die Schäden sind so massiv, dass Personen im Parterre ihre Wohnungen verlassen müssen, weil sie unbewohnbar sind und saniert werden müssen. Überall Feuchtigkeit und Schimmel.
Der Gemeinschaftsraum im Parterre, den die Gemeinde angemietet hat, ist wegen der Wasserschäden nicht mehr benutzbar. Die Veranstaltungen, die dort regelmäßig angeboten werden, mussten auf andere Lokalitäten verteilt werden. Bürgermeister Elmar Bociek sagt, dass die Gemeinde den Mietvertrag für den Gemeinschaftsraum bis auf weiteres gekündigt hat. Der Reporter dieser Zeitung konnte sich von den massiven Schäden überzeugen. Offenbar ist ein Heizungsrohr gerissen und Wasser in das Erdreich und in die Wände gesickert. Im Parterre hängt ein Schild mit der Aufschrift: „Der Gemeinschaftsraum, der Sanitätsraum und die Toilettenanlage sind ab sofort aufgrund eines Wasserschadens geschlossen.“ Die 77 Jahre alte Marianne Küllmer, die seit 21 Jahren in der Senioren-Wohnanlage zu Hause ist, sagt, dass es schon seit vielen Jahren immer wieder Probleme gibt. Schon 2011 habe sie einen Rechtsstreit ausgefochten. Sie vermutet, dass in der Heizungsanlage eine Verteilerpumpe fehlt, die den Wasserdruck kontrolliert. Marianne Küllmer kritisiert, dass es beim Gemeinnützigen Siedlungswerk kaum Ansprechpartner gibt und dass die alten Menschen mit ihren Problemen alleingelassen werden. Sie wundert sich auch, dass die Gemeinde Sulzbach offenbar kein Mitspracherecht hat, sondern sich total passiv verhält.
Die Pressesprecherin der GSW, Katja Förster, bestätigt, dass eine Wohnung im Parterre bereits geräumt ist und die Familie in Sulzbach eine Übergangswohnung gefunden hat. Für weitere Bewohner werden ebenfalls Übergangsunterkünfte gesucht. Auf die Frage, wie den betroffenen Familien finanziell geholfen werden kann, sagt sie, dass die GSW mit den Hausratsversicherungen der Mieter verhandelt. Förster unterstreicht, dass das Gemeinnützige Siedlungswerk bemüht ist, dass die Schäden schnell behoben werden.
Noch einmal zurück zu den Schäden an der Heizung und den nächtlichen Geräuschen: Katja Förster sagt, dass im Flur Zettel aufgehängt sind mit dem Hinweis, dass man sich bei Störungen und Geräuschen an einen Hausmeisterdienst und die angegebene Telefonnummer wenden kann. Dem widerspricht ein Mann, der seine bettlägerige Mutter pflegt und im Haus ein und aus geht, vehement. Er sagt, er habe in letzter Zeit 14 Mal bei der genannten Firma B&O angerufen, aber: „Die konnten das bisher nicht abstellen und verweisen uns immer an die GSW.“