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Süwag möchte Preise transparenter sein

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Neuer Betreiber des Fernheizwerks

Schwalbach - Seit Anfang Januar hat das Schwalbacher Fernheizwerk einen neuen Betreiber: Die Süwag mit Sitz in Frankfurt-Höchst ist nun Ansprechpartner für die Fernwärmekunden der Limesstadt. Denen verspricht Geschäftsführer Dirk Gerber eine transparente und stabile Preispolitik. Denn: Die Fernwärme-Preise sind in Schwalbach schon seit geraumer Zeit ein vieldiskutiertes Thema: Vor zwölf Jahren hatte die Stadtverwaltung ein Kartellverfahren gegen den damaligen Betreiber des Fernheizwerks auf den Weg gebracht. Infolgedessen wurden die Preise für Schwalbacher Fernwärmekunden reduziert.

Nun hat sich die Situation erneut zugespitzt - nicht zuletzt durch die Versorgungsengpässe mit Gas aufgrund des Ukraine-Krieges. Doch das scheint nicht der einzige Grund für die drastisch gestiegenen Kosten für Schwalbacher Fernwärmekunden zu sein: Vor allem die Schwalbacher Grünen und die Interessengemeinschaft (IG) Fernwärme bezichtigen den bisherigen Betreiber des Fernheizwerks, Eon, für die gelieferte Wärme deutlich mehr als andere Versorgungsunternehmen in der Region zu verlangen. Zudem sei die Preispolitik des Energieversorgers intransparent. Zum Jahreswechsel hat das Eon-Tochterunternehmen Süwag den Betrieb des Schwalbacher Fernheizwerks übernommen - und möchte transparenter sein.

„Wir haben durchaus festgestellt, dass Kommunikation in Sachen Schwalbacher Fernwärme in der Vergangenheit ein Thema war“, so Süwag-Geschäftsführer Gerber. „Wir betreiben 400 Fernwärmeanlagen und wir kennen die Diskussion um die Preise und um die Transparenz. Wir werden uns bemühen, die Preisformel so zu erklären, dass auch jeder sie verstehen kann.“ Denn wie sich der Preis für Energie zusammensetze, sei eigentlich für jeden Kunden nachzulesen. „Da kann eigentlich niemand mauscheln, denn die Preisformel wird vom statistischen Bundesamt erhoben“, so Gerber weiter.

Ob die aktuellen Preise für Fernwärme in Schwalbach gerechtfertigt sind, könne er nicht sagen. Dazu müsse zunächst überprüft werden, welche hessischen Fernwärmenetze mit dem Schwalbacher vergleichbar seien. Ein beauftragtes Ingenieurbüro soll nun solche vergleichbaren Netze finden. Mit der Mainova sei das Schwalbacher Netz nicht vergleichbar. „Denn da kommt ein großer Teil der Fernwärme aus Kohle und aus Müll.“ Deshalb sei die Mainova kaum von den gestiegenen Gaspreisen betroffen.

Für die eventuell zu hohen Preise müssen sich Schwalbacher Kunden weiterhin an den bisherigen Versorger Eon wenden. Was die künftigen Preise für Fernwärme aus Schwalbach anbelangt, so verspricht Süwag-Geschäftsführer Gerber Stabilität: „Das, was die Preisformel an Indizes abbildet, haben wir bei unseren Vorlieferanten für Gas auch so eingestellt.“ Die Süwag habe also weder eine Chance, noch Risiko. Verdienen würde der Energieversorger stattdessen durch die Grundpreise.

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