Sportfreunde werden für Erdbebenopfer aktiv
Mitglieder des FC Schwalbach haben zwei Wochen lang Hilfsgüter gesammelt, sortiert und verschickt
Schwalbach - Nach dem verheerenden Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet vor rund zwei Wochen spenden weltweit die Menschen, sammeln Hilfsgüter und engagieren sich, um den Betroffenen zu helfen. Auch in Schwalbach sind die Bürger sehr aktiv. Unter anderem der FC Sportfreunde Schwalbach hat zwei Wochen lang Spenden gesammelt, die nun schon auf dem Weg in die Türkei und nach Syrien sind.
„Wir sind ein multikultureller Verein“, erklärt der Vereinsvorsitzende Dennis Schröder im Gespräch mit dieser Redaktion. „Deshalb war es sofort klar, dass wir helfen wollen.“ Die Initiative zu der Aktion kam vom Integrationsbeauftragten des Vereins sowie vom Trainer der zweiten Mannschaft, so Schröder. Schnell hätten sich bis zu 40 Freiwillige gemeldet, die an jeweils drei Tagen pro Woche in den Abendstunden Spenden gesammelt haben. Größtenteils hätten die Spieler aus der ersten und zweiten Mannschaft mit angepackt.
Insgesamt haben die Schwalbacher Bürger 100 Kartons Kleidung und rund 70 mit Hygieneartikeln im Vereinsheim vorbeigebracht. „Wir haben die ganzen abgegebenen Spenden dann zunächst vorsortiert“, so Schröder. Teilweise bis 3 oder 4 Uhr morgens hätte das gedauert. Mehr als 30 blaue Säcke voll kaputter Kleidung hätten die Vereinsmitglieder wegschmeißen müssen. Denn es seien nicht nur brauchbare Dinge abgegeben worden. „Zum Beispiel wurde uns auch ein kaputter Kinderwagen gebracht“, so der Vereinsvorsitzende.
Doch die zu gebrauchenden Hygieneartikel, Kleidungsstücke, Babynahrung und mehr hat der Verein dann zu einer zentralen Sammelstelle nach Rüsselsheim gebracht. Dort seien vor allem die Hygieneartikel und die Babynahrung gut angekommen - und direkt mit einem Lastwagen in die Türkei geschickt worden. Die vielen gespendeten Klamotten wurden privat nach Syrien gebracht. Für den FC Sportfreunde Schwalbach ist die jüngste Spendenaktion nicht die erste ihrer Art. Schon oft hat der 1920 gegründete Verein für die Obdachlosenhilfe in Wiesbaden gesammelt oder für eine Kinderkrebsklinik.
Auch für die Erdbebenopfer im syrisch-türkischen Grenzgebiet wollen sich die Mitglieder weiter engagieren. „Aber wir müssen erst einmal abwarten, was genau vor Ort noch gebraucht wird“, sagt Schröder. Aktuell könne er sich vorstellen, etwa Geldspenden zu sammeln, um Stromaggregate für die betroffenen Regionen zu kaufen. Denn für zahlreiche andere Hilfsgüter habe die türkische Regierung vorerst einen Einfuhrstopp verhängt.
Auch der türkische Kulturverein plant gemeinsam mit dem marokkanischen Kulturverein eine Veranstaltung, bei der Speisen und Getränke verkauft und der Erlös gespendet werden soll. Wann und wie diese Veranstaltung stattfindet, konnte der Vorsitzende des türkischen Kulturvereins, Harun Egerci, noch nicht sagen. „Das wird sich in den nächsten Tagen zeigen“, erklärt er auf Anfrage dieser Zeitung.