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Auf dem Weg in die digitale Welt

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Schuldezernent Axel Fink, Landrat Michael Cyriax, Kultusminister Alexander Lorz und Schulleiterin Anke Horn (von links) hinter Amelie, Taehwan, Aman sowie Lehrer Jan Niklas Wurm. fuchs
Schuldezernent Axel Fink, Landrat Michael Cyriax, Kultusminister Alexander Lorz und Schulleiterin Anke Horn (von links) hinter Amelie, Taehwan, Aman sowie Lehrer Jan Niklas Wurm. fuchs © Fuchs

Einstein-Schule ist Piloteinrichtung / Bildungsprogramm soll ausgeweitet werden

Schwalbach - Der kleine „Matata“ flitzt über die Plastikplatte. Amelie und ihre Klassenkameraden Aman und Taehwan schauen auf die Smartboards und den kleinen Roboter. Matata folgt den Anweisungen der Kinder. Digital und mit Hilfe von gelben, grünen und roten Bausteinen lernen Amelie, Aman und Taehwan das Programmieren.

Jan Niklas Wurm, Mathe- und Sportlehrer an der Albert-Einstein-Schule, hat dafür extra Fortbildungskurse besucht. Er taucht seit vergangenem Sommer mit den 29 Kindern der Klasse 5e in die digitale Welt ein. Zwei Schulstunden unterrichtet Wurm die Klasse wöchentlich im neuen Schulfach „Digitale Welt“. In kleinen Gruppen lernen die Schüler hier informatische Grundlagen wie programmieren oder die Funktionsweisen von Algorithmen kennen.

Zur Schulstunde am Donnerstag schauen Schulleiterin Anke Horn, Kultusminister Alexander Lorz, Landrat Michael Cyriax und Main-Taunus-Schuldezernent Axel Fink im Klassenzimmer der 5e vorbei. Sie möchten sich über die Erfahrungen mit dem neuen Schulfach informieren. Das hessische Kultusministerium hat „Digitale Welt“ im vergangenen Sommer gemeinsam mit Piloteinrichtungen auf den Weg gebracht. Die Albert-Einstein-Schule bewarb sich damals erfolgreich.

Seither lernen junge Menschen mit Lehrer Jan Niklas Wurm die Welt der Computertechnik kennen. Zuerst ging es um die Hardware, also wie ein Computer aufgebaut ist und wie er arbeitet. Auch weitere Smart-Geräte und ihre Funktionen wurden erörtert. Nun steht das Programmieren im Vordergrund.

„Der Unterricht teilt sich in verschiedene Themenbausteine“, erläutert Jan Niklas Wurm und fügt hinzu: „Wir nutzen das Matatalab zum zweiten Mal“. Der kleine Roboter und die Funktionen des Matatalab werden von den Schülern gelobt.

„Die Schüler sind begeistert“

Amelie schwärmt beispielsweise: „Ich finde es richtig cool. Der Matata kann so viele Dinge. Tanzen, brummen, summen und er hilft uns, programmieren zu lernen.“ Als Politik und Schulleitung interessiert über die Schulter schauen, erzählt Amelie: „Meine Mutter sagt, ich weiß mittlerweile mehr als sie.“ Schulleiterin Horn hört das gerne und ergänzt denn auch: „Die Schüler sind begeistert und freuen sich, dass wir das Fach als Pilotschule anbieten.“ Die Themenblöcke seien an die Schülerinnen und Schüler der unteren Jahrgangsstufen angepasst. An der Albert-Einstein-Schule wird in der Unterstufe „Digitale Welt“ unterrichtet. Ab den Jahrgangsstufen Neun und Zehn kann Informatik als Wahlfach belegt werden. In der Oberstufe ist es als Grundkurs im Unterrichtsplan verankert.

Kultusminister und Landrat informieren sich in der Bildungseinrichtung über erste Erfahrungen im Unterricht. Die bisherige Resonanz sei landesweit positiv, sagt Kultusminister Alexander Lorz. Landrat Cyriax und Schuldezernent Fink bekunden, dass sie einen weiteren Ausbau befürworten würden.

Sie treffen auf offene Ohren. Denn das Kultusministerium verrät noch am Vormittag, dass das Bildungsprogramm auf weitere Schulen ausgeweitet wird. Im nächsten Schuljahr soll die „Digitale Welt“ in noch mehr Klassenzimmern Einzug halten.

Erarbeitet wurde das Pilotprojekt übrigens gemeinsam mit Wissenschaftlern der Goethe-Universität in Frankfurt und in Kooperation mit dem Hasso-Plattner-Institut, Potsdam. Derzeit lehren ein Dutzend Schulen das neue Fach. Das sind 70 Klassen mit knapp 1800 Schülern. Sie werden derzeit von 60 Lehrkräften betreut.

Auch Jan Niklas Wurm gehört zum Pädagogen-Team. Anhand konkreter Aufgaben, unter anderem aus den Bereichen Ökonomie und Ökologie, lernen die Kinder informatische Grundlagen. Der Unterricht wird zurzeit nicht benotet und ist derzeit auch noch nicht versetzungsrelevant.

Der Schulversuch wird im kommenden Schuljahr 2023/24 in der Jahrgangsstufe sechs fortgeführt. Aufgrund der sehr guten Rückmeldungen und dem aktiven Wunsch anderer Schulen, auch mitzumachen, soll das Angebot weiter ausgedehnt werden. Nach einer Evaluation wird sich dann entscheiden, in welcher Form „Digitale Welt“ mittelfristig in den Regelunterricht aufgenommen wird.

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