FDP regt Kauf umstrittener Fläche an
Neuer Vorstoß zum Areal „Westlicher Sindlinger Weg“
Liederbach - Diese Zeitung hat die Fraktionen angeschrieben mit der Bitte um eine Einschätzung zum geplanten Baugebiet „Westlich Sindlinger Weg“ (WSW). Denn bei diesem Thema geht es derzeit nur schleppend voran. Im Bauausschuss liegt bereits seit Monaten das Abwägungsdokument zum Bebauungsplan, in dem Behörden, Privatleute und andere Institutionen ihre Bedenken und Anregungen zum Areal im Osten der Gemeinde abgegeben haben. Doch bevor das diskutiert werden soll, wollten sich die Fraktionen in einer internen Arbeitsgruppe ohne die Verwaltung beraten, welchen Weg sie sich vorstellen können. Bürgermeisterin Eva Söllner (CDU) hatte ihren Unmut darüber geäußert, dass sich in der Sache wenig tue.
Ein Investor hat die Fläche westlich des Sindlinger Weges gekauft. Es soll ein „Urbanes“ Gebiet daraus werden - eine Mischung aus Wohnen (60 Prozent) und verträglichem Gewerbe (40). Der Tenor der Antworten aus der Kommunalpolitik lautet: noch abwarten. Die Kooperationpartner CDU und SPD verweisen auf die Arbeitsgruppe und den auch internen Beratungsbedarf. Die Grünen würden am liebsten gar nicht bauen - und wenn, dann sollten es doch möglichst viele Mehrfamilienhäuser sein auch für bezahlbaren Wohnraum. Die Freien Wähler hätten schon gerne jetzt mal wieder getagt, um die Sache voranzubringen.
Die klarste Aussage kommt von der FDP. „Unsere Meinung zu WSW hat sich nicht geändert. Bisher haben wir kein überzeugendes Argument gehört, warum an dieser Stelle im Widerspruch zum Masterplan und zum Flächennutzungsplan nun Wohnungen gebaut werden sollen“, schreibt Fraktionschef Ralph Solveen. Auch habe der Gewerbeverein hingewiesen, „dass es eine große Nachfrage nach solchen Flächen gibt“. So unternimmt die Fraktion für die Gemeindevertretung am Donnerstag, 9. März (19.30 Uhr, Liederbachhalle), einen erneuten Anlauf, ihre Vorstellungen umzusetzen. Die Fraktion beantragt, die Gemeinde solle mit dem Investor verhandeln und das WSW-Grundstück ankaufen. Die Bemühungen dort „haben sich als nicht sinnhaft erwiesen“. Das Vorhaben versuche, „aus wirtschaftlichen Partikularinteressen, in einem Gewerbegebiet weit abseits der Kernbereiche gemeinschaftlichen Zusammenlebens ein Pseudo-Wohngebiet zu schaffen, von dem die Gemeinde in keiner Weise profitiert“, so die FDP. Mit hoher „Flächenversiegelung“ und verdichteter Reihenhausbebauung sei es „ökologisch aus der Zeit gefallen“. wein