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„Die Lage ist wunderschön“

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Cronstetten-Stiftung baut auf Gelände der ehemaligen Flüchtlingsunterkunft 42 Wohnungen

Liederbach - Soziale Wohnprojekte hat die Cronstett- und Hynspergische Stiftung stets im Blick. Das Haus Cronstetten in Frankfurt ist ein Erfolgsmodell. Also schaute sich die Initiative nach einem neuen Projekt um, erinnert sich Bernolph von Gemmingen-Guttenberg. Und hatte Kontakt mit Oliver Pitsch, Geschäftsführer der Johanniter Rhein-Main, Partner der Stiftung bei der Altenhilfe und Liederbacher. Er habe ihnen geraten, „über den Tellerrand hinauszuschauen“, so von Gemmingen am Donnerstag beim ersten Spatenstich für das neue Haus im Ort. Pitsch habe ihnen zuerst das Neubaugebiet „Quartier Mixte“ gezeigt, doch das Team der Stiftung habe sich in das Areal des ehemaligen Flüchtlings- und Hoechst-Jugendwohnheims Alt-Oberliederbach 10 verguckt: „Das Haus an sich ist ja hässlich, aber die Lage ist wunderschön“, denkt von Gemmingen gerne zurück.

Nun also wird dort das Haus Hynsperg mit 42 Wohnungen gebaut. Der Administrator nennt dies einen „Meilenstein“. Nachdem der Kaufvertrag mit dem Main-Taunus-Kreis als Eigentümer Ende 2020 besiegelt war, mit White Arkitekter aus Schweden der Planer gefunden war und er zeitnah die komplette Baugenehmigung erwarte, könne es richtig losgehen. Der Holzbau und vor wenigen Tagen der Massivbau wurden vergeben, rund 80 Prozent des Budgets in zweistelliger Millionenhöhe seien unterschrieben, so von Gemmingen. Nächstes Jahr um diese Zeit rechnet er mit dem Richtfest, zwölf Monate später mit dem Einzug. Es gebe mehr Interessenten als Wohnungen für das Projekt, das vor allem für ältere Menschen ab 65, jüngere Leute auch mit angeborenem Handicap, vorgesehen ist. Bei Bedarf könnte das durch Serviceleistungen ergänzt werden. Im Erdgeschoss werden die Johanniter eine Hilfsstation betreiben. Wenn die Leitung für das Haus bestellt sei, dann solle die Vergabe beginnen - der Geist solle gestaltet werden und „ein guter sein“, so der Administrator.

Bürgermeisterin Eva Söllner sieht einen „ganz besonderen Tag“ für die Gemeinde. Sie dankt vor allem Gründerin Justina von Cronstetten, die 1753 ihr Vermögen in die Stiftung gab. „Ohne ihre großzügige und weitsichtige Entscheidung wäre es heute nicht möglich, so ein Projekt auf den Weg zu bringen.“

Max Zinnecker von der Architektenfirma sagt, hier werde „eine gemeinsame Vision Wirklichkeit“. Das Unternehmen habe sich auf die Fahne geschrieben, bis 2030 nur noch klimaneutral zu bauen. Er betont: „Es gibt keinen Planeten B.“ Dieser geplante Holzbau hier habe „große Symbolkraft auf dem Weg zur Bauwende“. Das Gebäude ist 16 Meter hoch. Die sichtbare Hausfassade hat 13 Meter, hinzu kommt das zurückgesetzte Staffelgeschoss. Darunter sind vier Etagen und eine Tiefgarage mit zehn Ladestationen für E-Autos vorgesehen.

Vor dem Haus, für das vor allem Fichtenholz verwendet wird, gibt es öffentliche Parkplätze. Auf das Dach kommen Solarmodule, für die Energie gibt es Luft-Wärme-Tauscher. Es sind 42 Mietwohnungen; die Miethöhe liege deutlich unter 20 Euro, so Administrator von Gemmingen. Die beiden geplanten Ein-Zimmer-Wohnungen haben 40, die sechs Drei-Zimmer-Einheiten rund 75, die restlichen 34 Zwei-Zimmer-Wohnungen 65 Quadratmeter. Barrierefrei sind sie alle, zwölf Drei-Zimmer-Wohnungen sind für Rollstuhlfahrer ausgelegt. wein

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