Upgrade für die Schwarzbachhallen

Sanierungsplan für Küche des Restaurants vorgestellt / Kosten steigen auf 1,4 Millionen Euro
Kriftel - Als im März des vergangenen Jahres Bernd Müller, der langjährige Pächter des Restaurants in den Schwarzbachhallen, die Türen seines Gasthauses endgültig schloss, entstand eine Lücke in der Obstbaugemeinde. Mit einer Sanierung und Erweiterung der Räumlichkeiten im ersten Obergeschoss sowie der anschließenden Neuverpachtung soll diese Lücke in näherer Zukunft geschlossen werden. Wie der Plan für eine neue Küche in den Schwarzbachhallen aussieht, wurde im Planungsausschuss am Montagabend veranschaulicht.
Marc Jakobs von der durch die Gemeinde beauftragten Planungsgesellschaft Jacobs mbH aus Königstein präsentierte das favorisierte Küchenkonzept, das eine Erweiterung der Fläche von aktuell 77 auf dann 244 Quadratmeter vorsieht. Möglich wird die Vergrößerung durch die räumliche Verbindung der aktuellen Küche mit einer Wohnung, die derzeit noch zur Unterbringung Geflüchteter genutzt wird. Zudem soll ein Stück der Terrasse künftig Teil der Küche sein. Durch den Raumgewinn soll es im gastronomischen Betrieb künftig zu weniger Schnittpunkten und Kreuzungen verschiedener Arbeitsschritte kommen, etwa die Ausgabe von Essen und der Rückgabe von schmutzigem Geschirr, wie Jacobs erläuterte.
Gesamtkosten steigen um rund 100 000 Euro
Zudem soll künftig ein ebenerdiges Arbeiten für Zulieferer von Zutaten und Getränken ermöglicht werden. Dass bislang mitunter der Personenaufzug mit Waren beladen wurde, sei „grenzwertig“, wie Erster Beigeordneter Franz Jirasek anmerkte. Daher sieht die Planung vor, den stillgelegten Speiseaufzug in der kleinen Schwarzbachhalle zu reaktivieren und zu vergrößern. Auf diesem Wege könnten Waren barrierefrei in die Lagerräume im Keller oder direkt in das Restaurant befördert werden.
Die Pläne sehen außerdem getrennte Ein- und Ausgänge für Personal und Gäste, ausreichende Sozialräume für Angestellte sowie eine Erneuerung des Kühlraums im Durchgang der beiden Hallen vor. Die Gesamtkosten steigen auf 1 431 000 Euro, vorgesehen waren bisher 1 333 155,84 Euro. Die fehlenden 100 000 Euro sollen in den Haushalt für 2024 aufgenommen werden. Es sei positiv zu betrachten, dass trotz der teils massiven Kostensteigerungen im Bauwesen der Rahmen relativ gut gehalten werden konnte, so Jirasek.
Dass zusätzlich zu den Räumlichkeiten im Obergeschoss auch die Ausschänke in der kleinen sowie großen Schwarzbachhalle und der Speiseaufzug erneuert werden sollen, sorgte angesichts der zusätzlichen Kosten für Verwunderung bei Florian Conrad, Fraktionschef der FDP. „Warum sollen wir etwas neu machen, das sowieso höchstens zehnmal im Jahr genutzt wird? Wie man hört, kam der Karneval Klub Kriftel zuletzt doch ganz gut zurecht“, merkte Conrad an. Jirasek entgegnete, dass man einem neuen Pächter funktionsfähige Räume für den Ausschank zur Verfügung stellen müsse - wie diese dann abschließend eingerichtet werden, sei Sache des Pächters.
Dass man im Falle von Kompromissen bei den Arbeiten in den Schwarzbachhallen an der falschen Stelle sparen würde, betonten sowohl Fraktionsvertreter der CDU als auch der SPD. „Es handelt sich um unsere Immobilie, die ja quasi unsere Stadthalle ist. Und diese müssen wir in Schuss halten“, betonte Daniel Fries (CDU). Clemens Schäfer (SPD) sprach sogar von „Kriftels guter Stube“, die man für die „Kinder und Kindeskinder“ wiederherstellen müsse. „Und dann sollten wir es auch richtig machen“, so Schäfer, der an „viele tolle Veranstaltungen“ in den Schwarzbachhallen aus vergangenen Tagen erinnerte. Mit modernen Gastro-Räumen können bald erinnerungswürdige Nächte hinzukommen, so der Tenor.
Die Beschlussvorlage zur Sanierung der Küche des Restaurants in den Schwarzbachhallen wurde im Planungsausschuss bei zwei Enthaltungen angenommen. Sollte der Bauantrag im Mai eingereicht werden, wie im erstellten Terminplan vorgesehen, könne der Abschluss der Baumaßnahmen bereits im Februar 2024 erfolgen.