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Strom vom Riesendach

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Das Dach der Schwarzbachhallen muss saniert werden - und könnte auf eine Photovoltaikanlage vorbereitet werden. Gemeinde kriftel
Das Dach der Schwarzbachhallen muss saniert werden - und könnte auf eine Photovoltaikanlage vorbereitet werden. Gemeinde kriftel © Gemeinde

Bei Sanierung der Schwarzbachhallen könnte eine Photovoltaikanlage installiert werden

Kriftel - Die Gemeinde bereitet eine Sanierung der Küche vor, um einem neuen Restaurantpächter eine zeitgemäße Ausstattung unter dem Dach der Schwarzbachhallen zu bieten. Doch auch das fast 30 Jahre alte Dach selbst soll erneuert werden. Die Pläne hierzu wurden in zwei Varianten zuletzt im zuständigen Ausschuss der Krifteler Gemeindevertretung vorgestellt. Die erste Variante sieht eine Dachsanierung ohne Photovoltaikanlage vor, die zweite Variante eine Dachsanierung mit Ertüchtigung der tragenden Konstruktion, um eine Photovoltaikanlage zu ermöglichen. Die Kosten für Variante eins werden auf circa 787 000 Euro geschätzt, für Variante zwei würden rund 1 010 000 Euro fällig, wobei in diesem Budget die Kosten für die eigentliche Photovoltaikanlage noch nicht enthalten sind.

Der Erste Beigeordnete Franz Jirasek (parteilos) machte im Planungsausschuss deutlich, dass er klar zur zweiten Variante tendiert: „Es wäre ein Fehler, das Geld jetzt nicht in die Hand zu nehmen.“ Er verwies bezüglich einer Photovoltaikanlage auf die Möglichkeiten des sogenannten Strombilanzkreismodells, wie es beispielsweise in Bad Soden auf dem Dach der neuen Feuerwache genutzt werden soll. Dort soll per Photovoltaik so viel Strom erzeugt werden, dass dieser den Bedarf der Wache übersteigt und so an anderer Stelle im Stadtgebiet genutzt werden kann.

Auch in Kriftel würde eine Photovoltaikanlage auf der Schwarzbachhalle aufgrund der großen Nutzfläche einen deutlichen Überschuss produzieren. „Den Strom nur ins Netz einzuspeisen würde für uns allerdings nur wenig Sinn ergeben“, so Jirasek. Die Möglichkeit, mittels Strombilanzierung aber andere Gebäude der Gemeinde zu versorgen, sei reizvoll.

Ein weiteres Thema in Zusammenhang mit der Dachsanierung ist die Dachentwässerung, die die Erneuerung überhaupt erst notwendig macht. Regelmäßig kommt es bei stärkerem Regen zu Feuchteschäden in der Halle. Deswegen soll die vorhandene Kunststoffdachbahn ersetzt, die Entwässerung nach außen verlegt und zusätzlich ein Zugang zum Dach von außen gebaut werden. Das Regenwasser soll dabei in den angrenzenden Schwarzbach geleitet werden.

Bezug darauf nehmend, erkundigte sich Dorothea Barth (SPD) im Planungsausschuss nach einer Alternative: „Warum wird das Regenwasser nicht in einer Zisterne gesammelt, so wie es auch bei privaten Gebäuden heute häufig gemacht wird?“ Ein solcher unterirdischer Wasserbehälter sei zwar prinzipiell auch an den Schwarzbachhallen möglich, so Jirasek, allerdings wäre bei den großen Mengen an Regenwasser eine entsprechend groß dimensionierte Zisterne notwendig, was wiederum erhebliche Erdbewegungen erforderich machen würde. Damit würden die Gesamtkosten deutlich steigen, so Jirasek, der außerdem zu bedenken gab, dass es in unmittelbarer Nähe der Hallen keine sinnvolle Verwendungsmöglichkeit für das gespeicherte Wasser gäbe.

Mit der Ausarbeitung der beiden Konzepte wurde die Planungsgesellschaft Jacobs mbH aus Königsstein beauftragt, die auch die Pläne einer neuen Küche anfertigten. Aktuell stünden für die Baumaßnahmen 677 381,32 Euro im Haushalt zur Verfügung. Eine Förderzusage aus dem Kreisinvestitionsfond des Main-Taunus-Kreises in Höhe von 145 200 Euro liegt vor. Bis zur nächsten Sitzungsrunde der Gremien im Mai/Juni sollen weitere Planungen und Untersuchungen in Auftrag gegeben werden, um eine bessere Entscheidungsgrundlage zu erhalten.

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