Main-Taunus-Bad soll im Frühjahr fertig sein
Kreis plant Schwimmbad-Verbund mit der Gemeinde und Hattersheim
Kriftel - Nein, die kleine Wasserpfütze auf der Baustelle bot nicht wirklich einen Vorgeschmack auf das, was derzeit auf dem Gelände der Konrad-Adenauer-Schule entsteht: Wenn es so weit ist, dass die Schwimmbecken des künftigen „Main-Taunus-Bads“ hier mit Wasser gefüllt werden, wird es um ganz andere Mengen gehen. Immerhin: Die Becken gibt es bereits - zumindest im Rohbau. Davon konnten sich alle Teilnehmer eines Baustellenrundgangs überzeugen.
Landrat Michael Cyriax (CDU) hatte eingeladen, sich den aktuellen Baufortschritt des Schul- und Vereinsbades anzuschauen. Die kurze Führung bis in den künftigen Technikraum unter den beiden Schwimmbecken übernahm Peter Wesp, Leiter des Hochbau- und Liegenschaftsamtes im Kreishaus. Er konnte berichten, dass der Bau aktuell sowohl im Zeit- als auch im Kostenrahmen liege. Letzter war mit dem neuen Haushalt für 2023 an die steigenden Baupreise angepasst worden und ist jetzt auf 18,8 Millionen Euro veranschlagt. Der Landrat erinnerte, dass die Eröffnung der Schwimmstätte im Frühjahr 2024 erfolgen soll.
Schuldezernent Axel Fink (CDU) nutzte genauso wie die Leiterin der benachbarten Berufsschule, Dr. Julia Klippel, die Chance, einen Blick auf die Fortschritte an der von vielen Schulen sehnlich erwarteten Schwimmstätte zu werfen, die neben sechs 25-Meter-Bahnen auch ein Lehrschwimmbecken und Sprungtürme bieten wird.
Dass die Nachfrage nach Trainingszeiten im künftigen Kreis-Hallenbad aufseiten der Vereine weit größer ist als die Möglichkeiten, die es bieten kann, berichtete der Sportkreis-Vorsitzende Hans Böhl: „Ich könnte doppelt so viele Bahnen belegen.“ Böhl hat auf Bitten des Kreises die Koordination der Vereins-Anträge und die Vergabe der Zeitfenster übernommen. Gemeldet hatten sich auf einen Aufruf hin 14 Schwimmvereine und fünf DLRG-Ortsgruppen aus dem MTK.
Derzeit, weiß der Sportkreis-Vorsitzende, seien einige Vereine gezwungen, Bahnen in Bädern außerhalb des Kreises anzumieten, weil es einfach im MTK nicht genug Wasserfläche für den Trainingsbedarf gebe.
Beim Termin waren auch Kriftels Bürgermeister Christian Seitz und sein Amtskollege Klaus Schindling aus Hattersheim dabei - aus gutem Grund, wie der Landrat verriet. Denn der Kreis will sich mit den beiden Kommunen zusammentun und einen Schwimmbad-Verbund begründen. „Im Großen und Ganzen steht dahinter die Idee, dass man zu dritt stärker ist, als wenn man allein ein einzelnes Schwimmbad betreibt“, so der Landrat. Die künftigen Partner erhofften sich die „berühmten Synergien“ von diesem Verbund, zu dem man auch gern noch weitere Kommunen einlade. Noch sei man bei den Feinabstimmungen, so Cyriax. Im Herbst sollen die Gremien sich mit dem Thema befassen.
Der Rohbau soll bis zum Juni fertiggestellt sein. Auf dem künftigen Holzdach ist eine Photovoltaikanlage vorgesehen. Dass im Passivhaus-Standard gebaut werde, sei eine Herausforderung vor allem wegen der Feuchtigkeit im Gebäude, sagt Bauamtsleiter Wesp. Beheizt werden soll das Bad mittels Nahwärme aus der Heizanlage der Adenauer-Schule. Chlor wird übrigens nicht zum Einsatz kommen, für sauberes Wasser, so Wesp, sorge ein elektrolytisches Verfahren. babs