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Runde zwei für knifflige Baustelle im „Bergdorf“

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Der erste Abschnitt ist nun fast abgeschlossen.
Der erste Abschnitt ist nun fast abgeschlossen. Zellhofer © Zellhofer

Neue Kritik von Anwohnerinnen und Anwohnern

Kelkheim - Seit dem Start der Bauarbeiten in der Robert-Koch-Straße am 19. September 2022 hat das Projekt in der Stadt für manche Aufregung gesorgt. Die Fischbacher Geschäftsleute klagen weiter über erhebliche Umsatzeinbußen, immer mal wieder werden die massiven Umwege bemängelt. Privatleute hatten einen Einkaufsfahrtdienst eingerichtet, der aber nicht angenommen wurde. Auch von einer vorgestellten Mitfahrbank war nichts mehr zu hören. Dafür aber direkt von der Baustelle, dass uneinsichtige Autofahrer immer wieder den Betrieb störten und sich durch das Nadelöhr zwängen wollten.

Am Ende hatte sich der erste Bauabschnitt am Ortseingang doch ein paar Wochen verzögert, die Stadt die zuvor noch geduldete Öffnung außerhalb der Bauzeiten aufgehoben. Er soll nun aber voraussichtlich am Mittwoch, 24. Mai, mit der Verkehrsfreigabe bis in Höhe der Einmündung „Am Helleberg“ abgeschlossen werden, teilt die Stadt mit. Und gleich am nächsten Tag werde mit den Arbeiten im zweiten Bauabschnitt begonnen. Am 25. Mai wird die Fahrbahn zwischen „Am Helleberg“ und der Hausnummer 60 oberhalb der Einmündung „Am Steinbruch“ abgefräst. „Der gesamte Bereich ist nicht mehr befahrbar“, so die Stadt und geht von rund sechs Monaten Bauzeit aus.

Bürgermeister sieht individuelle Lösungen

Zur Baustelle war es in Ruppertshain während des ersten Abschnitts öffentlich weitgehend ruhig geblieben. Viele sehen, dass die Holperstrecke längst überfällig ist und saniert werden muss. Und dass die Anwohner dafür eben Sperrungen, Lärm und Dreck in Kauf nehmen müssen. Doch nun gibt es kritische Stimmen aus dem Bereich des zweiten Bauabschnitts. Denn in einem Schreiben der Stadt heißt es: Die Zufahrt zu den Häusern werde „dann nicht mehr möglich sein“. Die eigenen vier Wände seien aber „trotz der Bautätigkeiten immer fußläufig erreichbar“. Ebenso sei die Zufahrt der Straße „Am Helleberg“ immer gewährleistet.

Eine Anwohnerin, die namentlich ungern in Erscheinung treten will, fragt: „Wo bitte sollen wir unsere Autos deponieren und wie sollen die Anwohner ihre Einkäufe zum Anwesen bringen?“ Sie habe bei der Stadt nachgefragt und die Antwort erhalten - „in den Nebenstraßen“, schreibt die Ruppertshainerin dieser Zeitung. Dabei seien diese Bereiche doch alle zugeparkt. Nicht jeder sei eben gut zu Fuß, gibt sie zu bedenken.

Von einem Pflegedienst habe sie schon gehört, dass es schwierig sei, weit außerhalb der Baustelle zu parken. Sie spreche auch für einige andere Anwohner, die das ebenso kritisch sehen, betont die Ruppertshainerin. Aber eine Teilung des zweiten Bauabschnitts komme nicht in Frage, hieß es noch von der Stadt. Für die Müllabfuhr sollen Sammelplätze eingerichtet werden, den Transport dorthin übernimmt die Baufirma. Bürgermeister Albrecht Kündiger räumt auf erste Nachfrage eine nicht einfache Situation für die Anwohner ein. „Wir werden Lösungen finden“, betont er aber.

Und das gelte durchaus auch für spezielle Probleme wie das Anfahren eines Pflegedienstes. Zufahrten zu den Grundstücken sollen individuell und nach Absprache mit der Baufirma möglich sein. In solche Zeitfenster müssten dann im Zweifel auch größere Einkäufe gelegt werden. Aber Kündiger betont, dass grundsätzlich eine Sperrung gilt. Das Bauvorhaben sei nun einmal „mit Beeinträchtigungen verbunden“.

Bei einem Baustellengespräch will er am Montag, 22. Mai, ab 18.30 Uhr (Treffpunkt vor der Rossert-Schule) die Bürger informieren, wie es weitergeht, auf ihre Fragen und Anliegen eingehen. Klar sei: Im Gegensatz zu temporären Ausnahmeregelungen im ersten Abschnitt, werde nun eine Durchfahrt nicht möglich sein. Auch für den überörtlichen Verkehr gelten weiterhin die großen Umleitungen über Fischbach und Königstein oder über Eppstein, Ehlhalten und Schloßborn. Denn die Stadt müsse die umliegenden Straßen in Sachen Mehrbelastung im Blick haben.

Im zweiten Abschnitt wird die Straße „Am Steinbruch“ dann Sackgasse vor der Einmündung Robert-Koch-Straße. Die Einbahnstraßenregelung „In der Heufahrt“ wird für die Dauer der Arbeiten in diesem Bereich hingegen aufgehoben. „Für Passanten wird im Baubereich jeweils auf einer Fahrbahnseite ein Gehweg nutzbar sein“, heißt es noch aus dem Rathaus.

Insgesamt ist die grundhafte Sanierung der Robert-Koch-Straße (L 3016) in vier Abschnitte unterteilt. In Runde drei kommt dann der zentrale Bereich ums Alte Rathaus sowie dem Nadelöhr an der ehemaligen Bäckerei an die Reihe. Das Finale ist die gerade Strecke bis hoch zum Zauberberg. Zwei Jahre Bauphase sind eingeplant. Die Leitungen, die Gehwege und die Fahrbahn werden erneuert.

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