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Magistrat hält an Reihenhäusern fest

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Das alte Feuerwehrhaus Münster an der Zeilsheimer Straße ist in keinem guten Zustand. weiner
Das alte Feuerwehrhaus Münster an der Zeilsheimer Straße ist in keinem guten Zustand. weiner © wein

Interessenten für altes Feuerwehrgrundstück gefunden / Stadt müsste zubuttern

Kelkheim - Bekommt die „unendliche Geschichte“ doch noch ein neues, nicht mehr für möglich gehaltenes Kapital? Denkbar ist das, denn das letzte Wort scheint beim alten Feuerwehrgrundstück Münster doch noch nicht gesprochen. Der Magistrat hat sich in seiner Sitzung am vergangenen Donnerstag damit befasst und eine Empfehlung für den Haupt- und Finanzausschuss am Donnerstag, 30. März (20 Uhr, Plenarsaal Rathaus, Text unten) abgegeben.

Wohnraum für Familien

Wie Bürgermeister Albrecht Kündiger (UKW) berichtet, soll das Konzept zum Bau von Reihenhäusern gemäß einer Mehrheit der Stadtregierung weiter verfolgt werden. Die Koalition aus CDU, SPD und FDP sowie die Freien Wähler Kelkheim hatten sich bereits im Parlament für diesen Weg entschieden. Die Verwaltung solle nach Investoren suchen, die Einfamilienhäuser dort bauen - so lautete der Auftrag. Sie erhalten das Grundstück, müssen im Gegenzug aber drei Gebäude an die Stadt abgeben. Die Kommune solle dann möglichst erschwinglichen Wohnraum für Familien schaffen. So war zumindest der Plan.

Bis zu acht Häuser sind auf dem Grundstück laut Kündiger möglich. In einer ersten Abfrage nach den Modalitäten eines Erbbaurechts hatte sich aber kein einziger Interessent gefunden. Also entschied die Politik sich für das Vorgehen „Grundstück für Bauleistung“, was die Mehrheit vor einem Jahr so beschloss. Es gab somit einen Wechsel vom Erbbaurechts- zum Grundstückskaufvertrag. „Dies hat dazu geführt, dass die kompletten Vergabeunterlagen einschließlich des Vertragswerkes und der Wertungsbedingungen überarbeitet bzw. neu erstellt werden mussten“, hatte die Stadt im Herbst 2022 mitgeteilt. Ende September war die europaweite Konzeptausschreibung erfolgt.

Doch im zweiten Anlauf gibt es nach Angaben des Bürgermeisters nun auch Interessenten. Wie viele, das teilt die Verwaltung aus Gründen der Vertraulichkeit nicht mit. Und es gibt einen Haken, wie Kündiger betont: Die Stadt Kelkheim erhalte die drei Häuser nicht zum Nulltarif, sondern müsse dafür noch einen „erheblichen Beitrag“ zuzahlen. Kündiger spricht von Summen in Millionen-Nähe.

Während aber der Magistrat empfiehlt, den Weg trotz unvorhergesehener Kosten weiterzugehen, haben der Rathauschef und Teile des Gremiums eine andere Sicht der Dinge. „Ich halte das nicht für wirtschaftlich“, kritisiert Kündiger. Für ihn sei das Konzept so „nicht mehr haltbar“. Das werde er in der Sitzung des Ausschusses auch deutlich machen. Der Bürgermeister würde eher das Verfahren an dieser Stelle stoppen und über einen Neustart nachdenken. Kündiger hatte ohnehin immer wieder deutlich gemacht, dass er ebenso wie seine UKW-Kollegen eine Mehrfamilienhaus-Bebauung für bezahlbaren Wohnraum bevorzuge. Auch die SPD hatte früher diese Position. Seitdem sie Teil des Bündnis mit CDU und FDP ist, enthält sie sich in der Sache. In die Richtung Geschosswohnungsbau würde der Bürgermeister aber nun wieder denken.

Die Gegenseite indes argumentiere, so Kündiger aus dem Magistrat, dass selbst diese Angebote noch „wirtschaftlich interessant“ seien. Letztlich bekomme die Stadt mit den Häusern bleibende Werte. In der Vorlage heißt es: „Es ist nun zu entscheiden, ob ein finales Angebot unter den beigefügten Bedingungen angefordert werden soll oder ob die Ausschreibung aufgehoben werden soll, da für die Stadt kein vertretbares Angebot eingegangen ist.“ wein

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