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Leerstände im Zentrum verschwinden

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Die Brüder Adnan, Aldin und Admir Secovic betreiben das Lokal „Ado“ in der Neuen Mitte. weiner
Die Brüder Adnan, Aldin und Admir Secovic betreiben das Lokal „Ado“ in der Neuen Mitte. weiner © Weiner

Neue Restaurants und Rewe-Treue / Supermarkt in Hornau verlängert Vertrag

Kelkheim - Viele Stammgäste hatte die Kult-Pizzeria „Da Lino“ in der Stadtmitte. Es war einer der ersten Betriebe, der vor gut 47 Jahren in der Region den runden, belegten Teig mit Tomatensauce und Käse als Hauptzutaten anbot. Doch der letzte Betreiber Stefan Büttner gab das Lokal Ende 2022 vor allem aus wirtschaftlichen Gründen auf. Einige Monate stand das alte „Da Lino“ leer - aber nun ist wieder ein Restaurant eingezogen mit einem ebenso kurzen, knackigen Namen: Das „Ado“ versorgt die Gäste mit einer Küche vom Balkan, aber auch klassischen Schnitzeln.

Parketthandel an Frankfurter Straße

Das Projekt steht für die Belebung einiger Leerstände im Kelkheimer Zentrum. Ganz in der Nähe zum Beispiel hatte der Großvater der heutigen Verwalterin, Emil Seebold, ein Haus in den 1950er-Jahren gebaut und ein Geschäft für Stilmöbel eingerichtet. Danach wurde es die Heimat der „Jeans Corner“, dann kam Schuh Benner, später wieder Mode. Es folgte ein Intermezzo mit einem Stoffladen samt kleinem Café. Im Sommer 2022 zog mit „Wackadoo“ ein Handel für Wohnaccessoires ein, gab vor wenigen Monaten aber auf. Dann war überraschend das Museum nach einem Antrag der UKW im Gespräch. Doch die Prüfung durch die Verwaltung hat ergeben, dass sich das Ladenlokal dafür nicht eignet. Sehr wohl aber für ein Geschäft aus der Wohnbranche, das nach Auskunft der Eigentümer dort im Sommer einziehen soll. Es sei ein Parketthandel aus der nahen Region, mehr wolle die Vermieterin dazu aktuell noch nicht sagen. Jeder kann aber sehen, dass dort bereits umgebaut wird.

Das gilt auch für den ehemaligen Optiker Guth schräg gegenüber an der Frankfurter Straße, wo schon gewerkelt wurde. Firmenchef Rainer Guth hat dort 1986 das Geschäft vom Kollegen Frischat übernommen. Mit 67 Jahren hatte er sich vor einigen Monaten für den Ruhestand entschieden, zumal kein Personal mehr in Sicht gewesen, die Kosten immer weiter gestiegen seien. Die für die Vermarktung zuständige G & K Immobilienberatungs GmbH hatte zuletzt auf Anfrage von einigen Interessenten berichtet, es sei aber aktuell noch nichts unter Dach, heißt es.

Das gilt genauso für das renommierte Möbelhaus Rodeck jenseits der großen Kreuzung. Dort habe sich eine fast sichere Lösung aus der Wohnbranche zerschlagen, heißt es von der Eigentümerfamilie. Nun liefen neue Gespräche. Sie seien guter Dinge, was eine zeitnahe Belebung des Leerstandes betrifft. Im Herbst 2022 hatte der besondere Flohmarkt-Laden „XXL Piggy Bank“ nach 13 Jahren geschlossen.

Dafür gibt es mit dem Inder „Spice 7“ an der Breslauer Straße (ehemalige Pizzeria „Tramonto“) und dem „Ado“ zwei neue Lokale. Das Restaurant in der Neuen Stadtmitte ist Familiensache: Die Brüder Adnan, Aldin und Admir Secovic haben Anfang Mai eröffnet. Sie stammen aus Serbien, berichtet Aldin, mit 33 Jahren der Jüngste. Seine Zwillingsbrüder sind 38 Jahre alt. Er sei seit sechs Jahren in Deutschland, so der Krifteler. Zunächst habe er in der Baubranche gearbeitet. Doch nun hat sich das Trio zum Gang in die Selbstständigkeit in der Gastro-Branche entschieden. Erfahrungen bringen die Brüder schon mit, haben in Lokalen in der Heimat im Service gearbeitet.

Er ist guter Dinge, dass ihr gemeinsames Projekt „Ado“ in der Kelkheimer Stadtmitte angenommen wird. Der Start sei schon ganz gut gewesen. Auch ihr Vorgänger Büttner, immer mal wieder als Gast dort, lobt das gute Essen. Es gibt ein Frühstück, zudem Pfannkuchen und sonst die Klassiker von den Cevapcici bis zum Pleskavica. Aldin Sekovic freut sich über den guten Zusammenhalt in der Familie. Und hebt die ordentliche Lage im Zentrum der Möbelstadt hervor.

Dort soll dann auch in die weiteren Leerstände neues Leben einziehen. In den Stadtteilen hingegen gibt es nur mal vereinzelt verwaiste Ladenlokale. Und eine gute Nachricht kommt aus Hornau, wo der Rewe-Markt seinen Vertrag verlängert hat.

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