Großbrand durch Defekt
Ermittlung in Lackiererei
Kelkheim - Bauzäune begrenzen den Zugang zur Industriehalle. Die vordere Wand ist mit einer mächtigen Stütze gesichert. Vor dem Teil des Brennstoff- und Gartenhandels lagern Pflanzen, Holz und Erde. Bei der Lackiererei nebenan indes ist von Autos keine Spur. Neun Fahrzeuge der Marken Ferrari, Porsche und BMW sind beim Brand an der Münsterer Industriestraße vor gut drei Wochen auch ein Raub der Flammen geworden.
Damals ging die Polizei nicht zuletzt wegen der Autos von einem Schaden in mittlerer einstelliger Millionenhöhe aus. Zur Ursache deutete ein Sprecher bereits an, dass es sich wohl nicht um einen Fall von Brandstiftung handele. Das untermauert nun Andreas Hemmes, Sprecher der Direktion Main-Taunus, auf Anfrage dieser Zeitung. „Es geht sehr stark in Richtung eines technischen Defekts“, sagt er. Das sei das Ergebnis mehrerer Begehungen an Ort und Stelle - mit den Experten der Polizei, aber auch externen Sachverständigen.
Bald sollen noch weitere Teile der Halle aus Sicherheitsgründen abgebrochen werden. Dann werde die Polizei noch einmal dort ermitteln und nach weiteren Spuren an bisher nicht zugänglichen Stellen suchen, kündigt Hemmes an. Die Polizei gehe aber davon aus, dass sich das Feuer im Bereich der Lackier-Kabine entzündet hat. Auch diese Tendenz haben Befragungen der Mitarbeiter des Unternehmens gebracht. Die Beamten gehen damit nicht davon aus, dass der Brand fahrlässig durch ein fehlerhaftes Verhalten bei den Arbeiten verursacht worden sei. Und von einer Brandstiftung noch viel weniger, macht der Sprecher deutlich.
Der Großbrand hat insgesamt rund 120 Hilfskräfte viele Stunden in Atem gehalten. Die Halle muss nun auf jeden Fall komplett abgerissen werden. wein