1. Startseite
  2. Rhein-Main
  3. Main-Taunus-Kreis
  4. Hofheim

Wildsachsen findet keinen Ortsvorsteher

Erstellt:

Kommentare

Sebastian Exner cdu
Sebastian Exner cdu © CDU Hofheim

Wunschkandidat Sebastian Exner (CDU) legt überraschend sein Mandat nieder

Hofheim - Ein Paukenschlag: Als am Montag der Tagesordnungspunkt „Wahl der Ortsvorsteherin/des Ortsvorstehers“ aufgerufen wurde, meldete Sebastian Exner (CDU) sich zu Wort. Es gebe „eine gewisse Erwartungshaltung“, wie er sich ausdrückte, dass er antrete. Doch statt Nachfolger von Jörn Dillenberger werden zu wollen, überraschte Exner mit den Worten: „Ich lege mein Mandat nieder.“

Dillenberger hatte in der letzten Sitzung des Gremiums angekündigt, aus beruflichen und gesundheitlichen Gründen von seinem Amt als Ortsvorsteher zurückzutreten. Als Vorsitzender der CDU Wildsachsen wäre der Wirtschaftsjurist Exner prädestiniert gewesen, Ortsvorsteher zu werden: Mit drei Mitgliedern stellt die CDU die stärkste Fraktion im Ortsbeirat. Vor genau zwei Jahren hatte Exner noch kandidiert; damals musste er sich Dillenberger geschlagen geben.

Sebastian Exner begründete seinen Schritt damit, dass er Ende März zum Vorsitzenden des größten lokalen Vereins, der Sportgemeinschaft Wildsachsen, gewählt worden ist. Es sei nicht gut für den Ort, wenn sich zu vieles in einer Person konzentriere. Auch wäre dann der zeitliche Aufwand für ihn als Familienvater angesichts von Beruf und seinen verschiedenen Ehrenämtern zu groß.

„In dieser Konstellation können wir leider niemanden von der CDU vorschlagen“, sagte Exner und beantragte, die Wahl zu vertagen. Bis zur nächsten Sitzung des Ortsbeirats am 27. Juni werde die Partei sich bemühen, einen Ersatz für ihn zu finden. „Wir können natürlich nicht erwarten, dass derjenige sich dann tatsächlich bei der Wahl zum Ortsvorsteher durchsetzt.“ Die beiden anderen Vertreterinnen der Christdemokraten - Evelyne Lindner und Verena Breckheimer - jedenfalls warfen ihren Hut nicht in den Ring.

Erster Nachrücker von Exner ist Ralf Dilthey. Er ist stellvertretender Vorsitzender der CDU Wildsachsen - und Vorgänger von Dillenberger als Ortsvorsteher. Allerdings hat Dilthey laut Exner bereits zu verstehen gegeben, dass er kein neues Amt im Ortsbeirat anstrebt. Dessen ungeachtet zeigte Exner sich optimistisch, „dass wir jemand anderen auf unserer Liste finden werden“.

Am Montag stand nun jedoch die Frage im Raum, ob die Wahl zum Ortsvorsteher wie vorgesehen vonstatten geht. „Wir könnten doch jemanden unter den hier Anwesenden bestimmen“, sagte Karin Lübbers (Linke). In der Sitzung vertreten waren sechs Mitglieder: Exner, Lindner und Breckheimer, zudem Dillenberger und Lübbers sowie Jeanine Reinwand (FWG). Petra Schulz (SPD) fehlte entschuldigt.

Doch niemand hob die Hand. Offensichtlich war man von Exners Entscheidung wie vor den Kopf gestoßen. „Ich bin platt“, sagte Lübbers. Jörn Dillenberger bekannte, dass niemand außerhalb der CDU es vorher wusste, „ich eingeschlossen“.

Einstimmig wurde die Wahl somit vertagt. Kommissarisch wird die stellvertretende Ortsbeirats-Vorsitzende Karin Lübbers das Gremium leiten.

Auch interessant

Kommentare