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Von einem Supermarkt ist keine Rede mehr

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Auf dem Polar-Gelände sind rund 600 Wohnungen, Kindertagesstätte und Tagespflegeeinrichtung geplant

Hofheim - Langsam lichtet sich der Nebel in der Frage, welche Überlegungen es für die Neubebauung des Geländes der Maschinenfabrik Polar an der Hattersheimer Straße gibt. In einer Mitteilung des Magistrats ist von „150 Wohnungen mit sozialem Hintergrund“ die Rede, insgesamt sollen es bis zu 600 Wohnungen werden. Geplant sind auch eine Tagespflegeeinrichtung und eine Kindertagesstätte. Außerdem soll in Verlängerung des Schmelzweges ein Grundstück für eine Straße frei gehalten werden.

Vor dem Beginn der öffentlichen Diskussion in den politischen Gremien der Stadt gibt es dabei nun ein paar Konkretisierungen dessen, was bisher schon bekanntgegeben wurde. Auffällig ist, dass der bisher gelegentlich erwähnte Supermarkt nicht mehr erwähnt wird - offensichtlich wurde dieser aus den Plänen gestrichen, womöglich auch als Reaktion auf den Protest des Gewerbevereins IHH.

Ein Teil der 150 geförderten Wohnungen ist speziell für Senioren vorgesehen; insgesamt sollen 90 Altenwohnungen in einem gemeinsamen Gebäude mit Kindertagesstätte und Tagespflegeeinrichtung untergebracht werden. „Wir wollen mit innovativen Ideen vorangehen“, kommentiert Erster Stadtrat Wolfgang Exner. Auf der Hand liegt aber auch, dass dies zu einem größeren Baukörper führen muss.

Dass die Kindertagesstätte insgesamt fünf Gruppen bekommen soll, ist keine Überraschung. Denn die Stadt kämpft mit vielen größeren und kleineren Projekten darum, den deutlich gestiegenen Bedarf an Betreuungsplätzen decken zu können. Dabei hat der Magistrat bereits erklärt, fortan lieber größere Einrichtungen neu bauen zu wollen statt immer an vorhandene Kindertagesstätten anzustückeln. Zweifellos ergibt sich ohnehin auch aus dem neuen Quartier selbst schon ein erheblicher Bedarf.

Überraschender ist schon, dass sich die Stadt kostenlos ein Grundstück in Verlängerung des Schmelzweges für „den Bau von Verkehrsanlagen verschiedenster Art“ gesichert hat. Gedacht wird wohl vor allem an die ohnehin ins Auge gefasste zusätzliche Straßenverbindung zum Hochfeld. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass sich die Stadt nicht nur gedanklich, sondern auch tatsächlich von der einst geplanten Ortsumgehung B 519 etwas weiter östlich verabschiedet. Zumindest ist keine Rede mehr davon, auch dort einen Korridor von Bebauung freizuhalten.

Die Beteiligten jedenfalls äußern sich positiv über ihr Vorhaben. „Ein Quartier für ältere und jüngere Menschen mit höherem und niedrigerem Einkommen gleichermaßen zu konzeptionieren, entspricht dem Gedanken moderner Stadtentwicklung“, sagt Projektentwickler Horn. Bürgermeister Christian Vogt spricht von einer „guten Mischung des Quartiers“ und von „weiteren sozialen Raumangeboten, die den Hofheimern zugutekommen“. Jetzt ist die Frage, wie diese Überlegungen bei den Stadtverordneten ankommen.

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