Thomas Völker tritt zur Landratswahl an

Linke nominieren außerdem ihre beiden Landtagskandidaten Carola Gottas und Konstantin Lotz
Hofheim - Nominiert hatte ihn seine Partei schon im vergangenen Jahr, nun ist er auch als Kandidat der Linken für die Landratswahl am 4. Juni offiziell gewählt: Der Hofheimer Thomas Völker wird gegen Amtsinhaber Michael Cyriax (CDU) antreten. Sein wichtigstes Ziel: Gemeinsam mit seinen Parteikollegen möchte er im Wahlkampf „mit den Menschen über die Themen reden und zeigen, dass es Alternativen gibt zur aktuellen Kreispolitik“.
Der 36-jährige Thomas Völker, der aus Thüringen stammt, arbeitet für die Fraktion der Linken im Hessischen Landtag. Seinen Chef, den Vorsitzenden der Linken-Fraktion, Jan Schalauske, konnte Völker am Samstag zum Parteitag des Kreisverbands in der Hofheimer Stadthalle begrüßen. So ging es auch hier erst einmal um Themen, die mit Schalauske diskutiert wurden, bevor die Wahlgänge zur Kür der Kandidaten für Landrats- und Landtagswahl über die Bühne gebracht wurden.
Völker erhielt das Vertrauen aller 12 anwesenden wahlberechtigten Mitglieder. Er dankte für das Vertrauen und kündigte an, die Themen nach vorn zu bringen, die den Linken von Bürgern im Rahmen einer Postkartenaktion als dringlich benannt worden waren. Ganz oben sieht der Parteivorsitzende und Landratskandidat das „Bezahlbare Wohnen“. Auch wenn die Schaffung solchen Wohnraums in erster Linie Sache der Kommunen sei, sieht Völker Spielraum für den MTK, etwa durch die Gründung einer kreiseigenen Wohnungsbaugesellschaft, an der sich die Kommunen beteiligen könnten, die keine eigenen Gesellschaften haben. Was Armut im reichen MTK bedeutet, will Völker genauso thematisieren wie einen Teilhabe-Pass, der Menschen mit wenig Geld etwa freien Eintritt in Museen oder Schwimmbäder ermöglichen soll. Auch Umwelt- und Klimaschutz will der Linke thematisch besetzen, denn die Grünen hätten ja durch ihren Verzicht auf eine eigene Landrats-Kandidatur, jenen „dreckigen Deal“ zugunsten des eigenen Machterhalts, dafür „viel Platz gelassen“.
Für die Wahl zum Hessischen Landtag, die am 8. Oktober dieses Jahres stattfinden wird, wählten die Linken dann noch die Direktkandidaten. „Wir sind stolz darauf, dass sie und die Ersatzkandidaten erstmals alle aus unseren eigenen Reihen kommen“, so Vorsitzender Thomas Völker.
Im Wahlkreis 32 (Main-Taunus Ost) tritt Konstantin Lotz aus Bad Soden an. Der 30-Jährige ist Rechtspfleger am Frankfurter Amtsgericht. Die Beobachtung von Prozessen gegen Rechtsextreme hat ihn zum Engagement bei der Linken gebracht. So sieht er seine Schwerpunkte für die angestrebte Mitarbeit im Landtag in der Innen- und Rechtspolitik. Als Ersatzkandidatin für Lotz wurde Susanne Sievers, parteiloses Mitglied im Eschborner Magistrat für die Linke, einstimmig gewählt. Im Wahlkreis 33 (Main-Taunus West) wird Carola Gottas als Direktkandidatin für die Linke antreten, auch wenn sie im Ortsbeirat Flörsheim die GALF vertritt. Die Parteilose ist 43 Jahre, von Beruf Bürokauffrau in Diensten von Attac Deutschland und zweifache Mutter. Als stellvertretende Stadtelternbeirätin in Rüsselsheim kenne sie die Probleme im Bereich Bildung und wisse, woran es in vielen Familien hapere, so Gottas. Ganz normale Bürger, nicht Berufspolitiker, sollten mehr in den Landtag, findet die Flörsheimerin und will sehr gern eine von ihnen sein. Ersatzkandidat ist der erst 20 Jahre alte angehende Student der Sozialen Arbeit Fabius Höhler. Der Hofheimer ist auch Vorsitzender der noch recht jungen Sozialistischen Jugendgruppe im MTK.
Er freue sich auf die gemeinsamen Wahlkämpfe, gratulierte Völker seinen Mitstreitern. Neben dem klassischen Straßenwahlkampf hat die Linke für den Landrats-Wahlkampf im Frühjahr einige eigene Veranstaltungen vor. Unter anderem will die Partei ihre Bundesvorsitzende Janine Wissler im Kreis begrüßen. babs