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Protest gegen die zweite Sperrung

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L 3011 nach Eppstein soll mehr als 14 Monate dicht gemacht werden / Hessen Mobil plant noch

Hofheim - In Lorsbach hat die bevorstehende Sperrung der Landesstraße in Richtung Hofheim allergrößte Befürchtungen ausgelöst, und Pessimisten haben die Sorge geäußert, die Straße könnte länger als ein Jahr blockiert bleiben. Und noch viel schlechter wird die Stimmung durch die Sperrung der Straße nach Eppstein, die in wenigen Jahren nachfolgen soll.

Wie heftig es genau wird, das steht bislang nicht fest. Es würden noch verschiedene Einzelfragen geprüft, bevor ein möglicher Verlauf der Arbeiten festgelegt werden könnte, so die Hessische Landesstraßenbehörde Hessen Mobil auf Anfrage dieser Zeitung. „Erst dann wissen wir, wie viele Bauabschnitte wir benötigen, wie der Verkehr geführt werden kann und wie lange die Arbeiten insgesamt dauern werden“, so Behördensprecher Canel Altintop.

Straßenbehörde legt sich noch nicht fest

Das klingt ganz so, als stehe nicht genau fest, auf was sich die Betroffenen einstellen müssen. Die Städte Hofheim und Eppstein haben aber schon mal Alarm geschlagen, natürlich auch vor dem Hintergrund der Tatsache, dass sie die Sperrung an der Klärwerkkurve nicht verhindern konnten. In einem Schreiben an Hessen Mobil protestierte der Hofheimer Magistrat gegen eine „umfangreiche Baumaßnahme mit mehr als 14 Monaten Vollsperrung“.

Natürlich hat sich das Hofheimer Rathaus dabei auf Angaben von Hessen Mobil berufen. Die Verkehrsbehörde hat aber offensichtlich wenig Neigung, sich in einem zweiten Fall auf heftige Diskussionen einzulassen - wegen der Baustelle in der Klärwerkkurve haben die Lorsbacher alle Register gezogen, bis hin zu einer Petition an den Landtag und einer Klage vor Gericht. „Derzeit gehen wir davon aus, dass wir den Verkehr auf weiten Teilen der Baustelle einspurig mit Ampeln regeln können“, so Hessen Mobil zur weiteren geplanten Sperrung.

Das könnte bedeuten, dass es zwar Behinderungen gibt, aber es nicht zu einer so langen Vollsperrung kommt. Freilich legt sich Hessen Mobil derzeit nicht fest, da die Planungen noch nicht abgeschlossen sind. Ob es sich also um ein Einlenken handelt, wird sich zeigen - unklar aber bleibt wohl, ob es sich um eine Reaktion auf die Proteste handelt.

Aber warum ist die Maßnahme überhaupt so umfangreich geworden? Immerhin besteht das Projekt vornehmlich aus einer Verbreiterung des bestehenden Weges entlang der Straße. Gerade mal 250 000 Euro sollte dies ursprünglich kosten - um eine solche Summe zu verbauen, braucht man längst keine 14 Monate. Aber das Problem liegt unter der Erde.

Denn der Radweg braucht einen Entwässerungskanal. Einen solchen gibt es bereits für die Landesstraße, nur ist dieser bereits ausgelastet. Er reicht nicht aus, um das Wasser des Radweges auch noch aufzunehmen. Die gesetzlichen Vorgaben verlangen es aber, dass das Wasser in die Kläranlage geleitet wird. Und deshalb muss ein neuer Kanal her. Nach Auskunft von Hessen Mobil ist es nicht möglich, einfach den bestehenden Kanal durch größere Rohre zu ersetzen. Denn zu diesem Zweck müsste er für die Bauphase außer Betrieb genommen werden, was aber nicht zulässig sei. Also muss es eine neue Leitung in einer zumindest streckenweise neuen Trasse geben. Nach Abschluss der Planung will Hessen Mobil über die Details und insbesondere über den Bauablauf für den Radweg informieren.

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