Hofheim: Hotel auf dem Kellereiplatz

Was soll an der Südseite des Kellereiplatzes entstehen? Die Stadt Hofheim hofft in einem Konzeptvergabeverfahren auf kreative Ideen von Investoren. Die Stadtverordneten müssen noch zustimmen.
Ginge es nach Bürgermeister Christian Vogt (CDU), so hätte die Stadt Hofheim das Konzeptvergabeverfahren zum Bau eines Hotels auf der Südseite des Kellereiplatzes bereits gestartet. Die Lage am Rande der Altstadt und gegenüber der Stadthalle sei optimal, von einer Dachterrasse des neuen Gebäudes an der Elisabethenstraße könnten die Gäste zur Frankfurter Skyline ebenso blicken wie zu den bewaldeten Hügeln des Taunus, schwärmte Vogt bei einem Pressegespräch. Gastronomie im Erdgeschoss könnte den neu gestalteten Kellereiplatz zusätzlich beleben, Hofheim könnte als Tagungsort mit einem neuen Hotel noch attraktiver werden.
Die Mitglieder des Planungs-und Bauausschusses hätten in einer Sondersitzung am Donnerstagabend grünes Licht für eine erste Markterkundung geben können. Die Abgeordneten wollten sich aber zunächst in ihren Fraktionen beraten. Deshalb wird voraussichtlich Ende Mai entschieden, wie die Stadt Hofheim mit dem 1600 Quadratmeter großen Grundstück verfährt, auf dem zurzeit noch das alte Büchereigebäude steht und nebendran ein ebenso schmuckloser Bau, in dem früher die Büros der Hofheimer Wohnungsbaugesellschaft untergebracht waren.
Ein Grundsatzbeschluss des Parlamentes, dass die Südseite des Kellereiplatzes nach dem Umzug der Stadtbücherei komplett neu gestaltet werden soll, datiert aus dem Jahr 2010. Eine Machbarkeitstudie zum Bau eines Hotels an dieser Stelle wurde mehrfach aktualisiert, zuletzt im Dezember 2021.
Ihr Büro empfehle grundsätzlich „eine kompakte und flächenoptimierte Hotellösung im mittleren Ausstattungs- und Preissegment mit etwa 70 Zimmern inklusive etwa 20 sogenannten Serviced Apartments für längere Aufenthalte“, sagte Martina Carduck vom Wiesbadener Beratungsunternehmen Hogarat im Ausschuss. Für ein solches Projekt spreche vor allem der optimale Standort: nah an Bahnhof und Busbahnhof, gegenüber der Hofheimer Stadthalle und in einem ansprechenden Umfeld, wo Altstadt, Chinon-Einkaufscenter und Kino zu Fuß erreichbar seien. Die Main-Taunus-Kreisstadt habe in den zehn Jahren vor der Pandemie ein Übernachtungsplus von 89 Prozent verzeichnet. Relevante Mitbewerber gebe es außer dem Vital-Hotel an der Rhein-Main-Therme und Kettenhotels entlang der A66 sowie einigen in die Jahre gekommenen Privatunterkünften keine. Das Hotel Am Rosenberg sei 2017 geschlossen worden.
Martina Carduck empfahl, in einem Konzeptvergabeverfahren die Marktlage zu erkunden und Investorenideen zu sammeln. Für Bürgermeister Vogt bietet sich ein solches Verfahren vor allem deshalb an, weil die Kommune die Stadtentwicklung mitgestalten und Kriterien festlegen kann, in welcher Weise an dieser Stelle gebaut werden soll. Vom Denkmalschutz festgelegt ist für den Neubau eine maximale Höhe von vier Stockwerken plus Staffelgeschoss sowie eine eingeschossige Bebauung in Richtung Wasserschloss.
Wie viel Geld für das Grundstück erlöst werden kann, hänge davon ab, wie es künftig genutzt werde, sagte Vogt. Es sei immer klar gewesen, dass die Einnahmen einen Teil der Kosten für die Neugestaltung des Kellereiplatzes kompensieren sollen. Die Stadt hat mehrere Millionen Euro dafür ausgegeben.