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Erste Ehrenamts-Lotsin

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Andrea Clément freut sich über die Unterstützung von Anisa Enayati (rechts). FOTO: babs
Andrea Clément freut sich über die Unterstützung von Anisa Enayati (rechts). © babs

Anisa wollte gerne etwas für andere junge Menschen tun

Hofheim - Anisa Enayati ist Hofheims erste Ehrenamts-Lotsin. Die 18-Jährige hat seit dem vergangenen Mai an einem Landesprogramm zur Förderung des Ehrenamts teilgenommen. Ziel ist es, Menschen besser zu befähigen, ehrenamtlich Projekte durchzuführen und andere zur ehrenamtlichen Mitwirkung zu motivieren. Das Land Hessen stellt dafür Geld bereit, wenn eine Kommune sich um Aufnahme in das Programm bewirbt und entsprechend Menschen benennen kann, die daran teilnehmen wollen, um E-Lotsen zu werden.

Betreut wird das von städtischer Seite vom Fachdienst Sport, Vereine, Ehrenamt, den Niklas Schütte und Angelika Brand vertreten. „Anisa haben wir über Andrea Clément gefunden“, berichtet Rathausmitarbeiterin Brand. Mit ihr sei immerhin ein Anfang gemacht. Die Stadt will aber gern noch mehr Hofheimer finden, die Interesse daran haben, eine Ausbildung zum Ehrenamts-Lotsen zu machen.

Die meisten sind deutlich älter

Anisa Enayati kann dafür nur werben. „Man lernt einfach viel“, so ihr Fazit. Allerdings hat die junge Frau, die im vergangenen Jahr Abitur gemacht hat und derzeit ein Freiwilliges Soziales Jahr bei der Bahai-Gemeinde absolviert, festgestellt, dass die meisten, die sich für eine E-Lotsen-Ausbildung interessieren, deutlich älter sind als sie selbst. „Mama, vom Alter her würdest du da besser hinpassen“, hat Anisa nach dem ersten Treffen festgestellt, wie ihre Mutter lächelnd berichtet. Sie sei „mit Abstand die Jüngste“ gewesen, meint Anisa selbst, fand das aber nicht schlimm. Sie hat in der E-Lotsen-Ausbildung entdeckt, dass entgegen manchem Vorurteil in Hofheim schon eine Menge für junge Menschen getan werde. „Man kriegt ein anderes Wissen darüber, wie hoch das Engagement ist“, stellt Anisa fest.

Der Blick dafür ist wichtig, um zu schauen, wo eine Vernetzung möglich wäre, wo es Kooperationspartner gäbe und wo ein Angebot vielleicht noch Sinn macht. Anisa wollte gern etwas für andere junge Menschen tun und fand die Feriencamps, die es in Hofheim schon einige Jahre in Trägerschaft des Caritasverbands mit seinen Stadtteilprojekten Familie Nord und Familie Marxheim gibt, dafür einen guten Ansatz. Sinn der Camps ist zunächst, Unterrichtsstoff zu vertiefen. „Es war immer ein Problem, wie die Nachmittage sinnvoll gefüllt werden können“, weiß Andrea Clément. Die Clément-Stiftung unterstützt in der Organisation, vor allem aber auch finanziell die Camps. Dank Anisa und ihrer Idee, hier aktiv zu werden, andere Jugendliche dafür zu gewinnen und mit ihnen ein Nachmittagsprogramm zu gestalten, in dem es um das Miteinander und den Zusammenhalt gehen sollte, sei das nun in den Osterferien auch inhaltlich ganz wunderbar gelungen, meint Clément. An der Gesamtschule Am Rosenberg und an der Steinbergschule ging es in der letzten Osterferienwoche auf kreative Art um Dienstbarkeit, Liebe, Wahrhaftigkeit, Einheit und Gerechtigkeit. Soziales Lernen werde in Schülergruppen, die sich mittlerweile aus Menschen unterschiedlichster kultureller Herkunft zusammensetzten, immer wichtiger, ist Andrea Clément von der Wichtigkeit dieses Ansatzes überzeugt und froh, dass das E-Lotsen-Projekt damit zu gelungenen Osterferien-Camps beigetragen hat.

Anisa hat bereits einige Freunde angestiftet, sich ebenfalls für das Lotsen-Programm zu bewerben. Das freut Angelika Brand und Niklas Schütte, die aber gern weitere Hofheimer dafür anmelden würden. Drei bis sechs Plätze hat die Stadt zur Verfügung. Wer Interesse hat oder gar ein konkretes Projekt im Hinterkopf, für das er sich Rüstzeug holen möchte, sollte sich noch heute, 2. Mai, per E-Mail an vereine@hofheim.de oder telefonisch unter 0 61 92 / 20 23 52 melden.

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