„Rabatz auf der Straße für mehr Platz!“
Kinder-Fahrrad-Demo für mehr Verkehrssicherheit bewältigt bei der Protestfahrt einen langen Rundkurs
Hattersheim - Das Thema „Elterntaxi“ war Gegenstand in Sitzungen von Kommunalpolitikern sowie bei Elternabenden an Schulen. In einer Nachbarstadt von Hattersheim wurden Eltern von der Polizei ermahnt, die früh morgens ihre Kinder per Auto zur Schule fuhren und dabei für Chaos auf der Straße sorgten. Nun kann aber die Polizei nicht jeden Tag vor der Schule stehen, um den Verkehr zu regeln. So versucht manche Kommune, den Spieß herumzudrehen. Beispielsweise in Hochheim. Dort hat die Stadtverwaltung in der Nähe der Weinbergschule eine Extrazone eingerichtet, auf der Eltern ihre Sprösslinge absetzen können. Die gut gemeinte Sache ging nach hinten los, denn die Parkzone wird nicht oft genutzt. Vielen Eltern ist der Weg bis zur Schule nämlich zu weit. Diese Problematiken, die es an vielen Schulen gibt, ist ein Grund für den Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club (ADFC) um auf die Bedürfnisse der Kinder aufmerksam zu machen, die mit dem Fahrrad zur Schule fahren. Denn dies kann gefährlich sein. Kinder und Jugendlichen müssen sich meist den Verkehrsraum mit Kraftfahrzeugen teilen.
In Hattersheim gab es nun eine Demonstration, an der Kinder aus Hattersheim und den Stadtteilen teilnahmen. Unter dem Motto „Die Kinder machen jetzt Rabatz auf der Straße für mehr Platz!“ fand eine vom ADFC Main-Taunus organisierte Kinder-Fahrrad-Demo, mit einem sieben Kilometer langen Rundkurs, statt. „Mit dabei waren mehr als 100 Kinder, Jugendliche und Eltern, davon allein über 30, die bereits aus Eddersheim hergeradelt waren“, teilen die Organisatoren mit. Sie seien ein Teil der circa 150 000 Menschen, die europaweit im Rahmen der „Kidical Mass Aktionstage“ in über 500 Städten demonstrierten. Sie forderten, so der ADFC, mehr Platz für Kinder im Straßenverkehr: Unter anderem breitere Gehwege, mehr sichere Querungsmöglichkeiten auf Schulwegen und die Ausweisung von temporär für den Fahrzeugverkehr gesperrten „Schulstraßen“ vor Schulen.