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„Freuen Sie sich auf ein tolles Gesamtwerk“

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In diesem Bereich am Ende des Bahnsteigs soll ein Übergang mit Aufzügen gebaut werden.
In diesem Bereich am Ende des Bahnsteigs soll ein Übergang mit Aufzügen gebaut werden. kröner © Kröner

Umbau des Bahnhofs samt Umfeld, aber keine Planungsübersicht

Hattersheim - In kaum einem Bereich des Stadtgebiets kündigen sich so viele Veränderungen an wie rund um den Hattersheimer Bahnhof. Südlich der Bahnlinie laufen die Planungen für Wohnhäuser und Nahversorgungsangebote entlang der Voltastraße. Nördlich der Gleise sollen innovative Gewerbeimmobilien entstehen. Gleichzeitig sind größere Baumaßnahmen für den Bahnhof selbst vorgesehen - mit dem Ziel, barrierefreie Zugänge zum südlichen Bahnsteig zu schaffen. Um einen besseren Überblick zu erhalten, forderte die SPD in der jüngsten Stadtverordnetenversammlung die Vorstellung einer Gesamtplanung. Der Antrag scheiterte jedoch an der CDU/FW/FDP-Koalition. Nur die Grünen stimmten zu.

Die Genossen bemängelten, dass bisher viele Einzelmaßnahmen durchgeführt wurden, ohne dass ein Plan für das gesamte Gebiet vorlag. Die Antragsteller wünschten sich, dass der Planungsstand weiterer Maßnahmen im Zusammenhang dargestellt wird. Momentan sei es schwer, zu sagen, ob die kommenden Schritte ins Bild passen, so Fraktionschef Marek Meyer. „Wir sehen einzelne Puzzlestücke, aber nicht das Gesamtbild.“ Aus seiner Sicht wäre ein besserer Überblick wichtig für kommende Beschlüsse. Der gewünschte Bericht solle die barrierefreien Zugänge zum Bahnsteig genauso abdecken wie Carsharing-Angebote und Fahrradstellplätze.

Die Stadt verhandelt schon länger mit der Deutschen Bahn über einen barrierefreien Zugang zum Bahnsteig. Mittlerweile gibt es ein aussichtsreiches Konzept, das vorsieht, zwei Aufzugstürme zu errichten, die durch einen Übergang verbunden werden. So sollen Passagiere künftig auf Höhe der Rathausstraße zum Bahnsteig gelangen. Zusätzlich zur Überführungslösung der Bahn plant die Stadt Hattersheim einen barriefreien Zugang durch eine Rampe, die an die bestehende Unterführung angebunden werden soll. Die Kosten für diesen ergänzenden Schritt trägt die Stadt.

Einen umfassenden Bericht zum Planungsstand rund um den Bahnhof wird es vorerst aber nicht geben. Der entsprechende Antrag der SPD ist aus Sicht der CDU/FW/FDP-Koalition überflüssig. CDU-Fraktionschef Michael Minnert wies darauf hin, dass Bürgermeister Klaus Schindling (CDU) sehr früh über die Entwicklungen informiere. Jetzt so zu tun, als würden Informationen vorenthalten, sei nicht richtig. Die Verwaltung habe die Stadtverordneten darüber in Kenntnis gesetzt, dass Gespräche mit der Bahn stattgefunden haben.

SPD-Mann Thomas Abicht erwiderte, es sei momentan schwierig, sich die verschiedenen Bebauungspläne zusammenzusuchen. Er sprach von einem Konglomerat von verschiedenen Interessen, das in Form von Baugebieten und Flächen der Bahn aufeinandertreffe. Was im Magistrat zu diesem Thema gesagt werde, sei außerdem nicht öffentlich. Abicht warb dafür, die Bürger durch eine öffentliche Information zum Gesamtbild stärker mit ins Boot zu holen. Schließlich trat der Bürgermeister selbst ans Mikrofon. Die Pläne für den Bahnhof würden öffentlich vorgestellt, wenn dies im Bauleitverfahren vorgesehen sei, erläuterte Klaus Schindling. Es gebe nichts Demokratischeres als ein Bebauungsplanverfahren. Der Verwaltungschef bezeichnete es als „waghalsig und gefährlich“, etwas in die politische Diskussion zu geben, was noch nicht vollständig manifestiert sei.

Derzeit sei unklar, ob für die Umsetzung der Aufzugsanlage noch ein Planfeststellungsverfahren notwendig wird. Schindling sprach von einem laufenden Prozess. Es seien noch einige Vorleistungen zu erbringen. „Freuen Sie sich auf ein tolles Gesamtwerk“, rief der Bürgermeister den Stadtverordneten zu.

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