Umgehungsplanung dauert länger

Kosten für die Realisierung werden inzwischen auf 20 Millionen Euro beziffert
Flörsheim - Ines Salzwedel räumte in der jüngsten Sitzung der Verkehrskommission ein: „Es wird sportlich.“ Die Mitarbeiterin der Stadtverwaltung, die die städtische Stabsstelle Verkehrs- und Lärmentlastung betreut, sprach über die Offenlegungspläne für den zweiten Bauabschnitt der Weilbacher Umgehung. Der Stand der Entlastungsstraße ist immer wieder Thema in der Kommission, wo vor allem Vertreter aus dem Stadtteil Weilbach ganz genau nachhaken. Die Pläne für den zweiten Bauabschnitt sollen zum Ende des ersten Halbjahres ausgelegt werden. Ursprünglich sei einmal das erste Quartal angedacht gewesen, berichtete Salzwedel. Zur Verzögerung trage bei, dass Bauherr Hessen Mobil einen Zeitraum von vier Wochen für vorausgehende Prüfungen beanspruche. Ines Salzwedel machte aber deutlich, dass sich daraus keine Verschiebung des Gesamtzeitplans ergebe. Änderungen, die nun schon vorher erfolgen, hätten ansonsten nach der Offenlegung durchgeführt werden müssen, so die städtische Mitarbeiterin.
Sie erklärte den Mitgliedern der Verkehrskommission auch, dass die kleine Umgehung deutlich teurer wird. Das Planungsbüro, das die Berechnungen für den ersten Bauabschnitt vornimmt, gehe von einer Kostensteigerung von 40 Prozent innerhalb der vergangenen fünf Jahre aus. Für den zweiten Bauabschnitt existiere bisher nur eine Kostenschätzung, weil noch zu viele Unbekannte bestehen. Doch auch ohne Berücksichtigung dieser Unbekannten werde die Umgehungsstraße mittlerweile weit über 20 Millionen Euro kosten, berichtete Ines Salzwedel. Hessen Mobil prüfe, ob diese Verteuerung weitere Abstimmungen mit den hessischen Ministerien erfordert.
Die Verwaltungsmitarbeiterin betonte, dass mit Hochdruck am zweiten Abschnitt gearbeitet werde. Dieser umfasst den Bereich zwischen Raunheimer Straße und Rüsselsheimer Straße. Da sich die Straße künftig im Überschwemmungsbereich des Weilbachs befinden wird, sei ein Entwässerungssystem in Form von unterirdischen Rigolen-Kanälen erforderlich, erläuterte Ines Salzwedel. Dieses System bedürfe einer Genehmigung durch die zuständige Wasserbehörde. Eine weitere Sondergenehmigung sei für die Brücke auf der Umgehungsstraße notwendig, da diese den Weilbach diagonal kreuzt und somit einen großen Eingriff in den Uferbereich darstellt.
Der Weilbacher Werner Siebel interessierte sich für den Fortschritt beim Erwerb der benötigten Grundstücke. Bürgermeister Bernd Blisch (CDU) erläuterte, dass es bisher im Bereich des ersten Bauabschnitts niemanden gebe, der einen Verkauf vollständig abgelehnt habe. Wenn alle Vereinbarungen stehen, wolle die Stadt einen Termin beim Notar vereinbaren und die Flächen zusammen mit Grundstücken der GRKW „in einem Rutsch“ erwerben. Beim zweiten Bauabschnitt könne erst über die benötigten Flächen gesprochen werden, wenn die Planung komplett abgeschlossen ist. Ein weiteres Thema waren die künftigen Verkehrsflüsse der B 40 aus Richtung Wicker. Werner Siebel unterstrich den Wunsch, dass Autos aus Richtung Wicker über die Rüsselsheimer Straße in Richtung Flörsheim und Umgehung geleitet werden. Sonst bleibe die Ortsdurchfahrt auch nach dem Bau der Umgehung weiter attraktiv.