Rathaus-Villa steht seit sechs Jahren leer

Einzug verzögert sich / Auch bei weiteren Bauprojekten mussten verschiedene Probleme gelöst werden
Flörsheim - Schon seit geraumer Zeit steht das Gebäude in der Hauptstraße 34-36 leer. Die städtische Entwicklungsgesellschaft Terra mbH hat mehrfach vergeblich versucht, Gastronomieangebote in der Immobilie im Zentrum der Altstadt zu etablieren. Mehrmals waren die Räume in den vergangenen 15 Jahren an Gastwirte verpachtet - doch zum Beispiel weder das anfangs betriebene „La Fayence“ noch später der letzte Nachfolger, das „Rossini“, konnten überdauern. Jetzt weisen Baugerüste vor dem Gebäude darauf hin, dass sich wieder etwas tut. Eine Gaststättennutzung ist allerdings nicht geplant. In den vergangenen Jahren war der Terra-Aufsichtsrat bei seinen Überlegungen zwischen Verkauf und Verpachtung der Immobilie hin und her geschwankt. Zwischenzeitlich berichtete Bürgermeister und Terra-Aufsichtsratsvorsitzender Bernd Blisch (CDU) von Kaufinteressenten, mittlerweile ist diese Option jedoch vom Tisch. Im vergangenen Jahr beschloss der Aufsichtsrat, die Räume für eine Wohnnutzung umzubauen. Für die beiden Gebäudeteile, die durch einen Wintergarten verbunden sind, ist eine unterschiedliche Aufteilung vorgesehen: Die Fläche in der Hauptstraße 34 soll als Einfamilienhaus angeboten werden, während in der Hausnummer 36 zwei Wohnungen eingerichtet werden.
Für Planung und Umbau hatte die Terra Kosten in Höhe von rund 500 000 Euro veranschlagt. Terra-Geschäftsführer Axel Braunsberger rechnet mit dem Abschluss der Maßnahme im Sommer. Das derzeit sichtbare Gerüst sei notwendig, weil die Terra GmbH den Umbau nutze, um gleichzeitig die Sicherung, beziehungsweise Klammerung, der Dachziegel durchführen zu lassen. Diese Maßnahme wird bekanntlich vom Betreiber des Frankfurter Flughafens, der Fraport AG, finanziert. Seit der Inbetriebnahme der Landebahn Nordwest war es in Flörsheim zu zahlreichen Beschädigungen von Dächern durch von Flugzeugen erzeugten Wirbelschleppen gekommen. Auch an anderen Stellen, an denen Stillstand herrschte, geht es mittlerweile voran, allerdings langsamer als ursprünglich geplant. Bürgermeister Dr. Blisch wartet noch immer darauf, sein Büro in der Rathaus-Villa zu beziehen. Schon vor seiner Wahl war die Verwaltung im Jahr 2017 aus dem historischen Gebäude ausgezogen. „Eigentlich wollten wir im Winter drin sein“, sagt der Verwaltungschef, der auf einen Einzug in den nächsten Monaten hofft. Momentan werde der Innenausbau abgeschlossen. Außerdem sollen zwei Lifte installiert werden. An der Terrasse auf der Gebäuderückseite werde ein Lastenaufzug als Verbindung zum Keller angebracht. Außerdem soll eine Hebebühne neben der Treppe am Eingang entstehen, die den barrierefreien Zugang ermöglicht.
Schließlich gibt es auch im Stadtteil Weilbach sichtbare Fortschritte beim Anbau der Kita Pusteblume. Ursprünglich war die Fertigstellung der Gebäudehülle in Holzbauweise schon zum Jahresende vorgesehen. Die beauftragte Firma konnte aber den Zeitplan nicht einhalten. Nun wurden die vorgefertigten Fassadenelemente geliefert und das Gebäude nimmt Formen an.