Main-Taunus: Erfahrener SPD-Chef mit jungem Team

Michael Antenbrink (SPD) ist erneut zum Unterbezirksvorsitzenden im Main-Taunus-Kreis gewählt worden. Seine bisherige Stellvertreterin Nancy Faeser verliert er an die Landespolitik.
Die Parteichefin der hessischen Sozialdemokraten, Nancy Faeser, engagiert sich nicht mehr im Vorstand der Main-Taunus-SPD. Die Schwalbacherin war zuletzt stellvertretende Vorsitzende des Unterbezirkes, trat zur Wahl am vergangenen Wochenende aber nicht mehr an. Faeser wolle sich in den nächsten Monaten ganz auf die Landespolitik konzentrieren, teilte Michael Antenbrink mit, der erneut zum Chef des Unterbezirkes gekürt wurde. „Wir wollen alles tun, um sie dabei tatkräftig zu unterstützen.“
Der bürgerlich geprägte Landkreis zwischen Frankfurt und Wiesbaden sei für die SPD seit jeher „ein hartes Pflaster“, räumte Antenbrink im Gespräch mit der Frankfurter Rundschau ein. Deutliche Stimmenverluste bei den Kommunalwahlen im März dieses Jahres, die die Sozialdemokraten auf Kreisebene nur noch zur drittstärksten Kraft machten, seien noch mal „ein harter Schlag“ gewesen.
Bei der Bundestagswahl im September habe sich das Blatt aber wieder gewendet. In Flörsheim, Hattersheim und Schwalbach habe die SPD die meisten Zweitstimmen von allen Parteien bekommen. „Das hat uns Auftrieb gegeben“, sagte Antenbrink.
Der 66-Jährige, der seit 2015 Chef der Main-Taunus-SPD ist, hat jetzt ein deutlich verjüngtes Team um sich. Zehn Mitglieder sind neu im Unterbezirksvorstand. Die Stellvertreterposten haben die Vorsitzende der Main-Taunus-Jusos, Lisa Henties aus Kelkheim, Claudia Ludwig aus Schwalbach sowie Manuel Schiewe aus Hattersheim inne.
In den nächsten Monaten wolle die SPD Main-Taunus intensiv Mitgliederwerbung betreiben und mit den Ortsvereinen in den inhaltlichen Diskurs gehen, kündigte Antenbrink an. Auch Mitgliederwerkstätten seien wieder geplant. Seit Beginn der Corona-Pandemie konnten diese Treffen mit der Parteibasis nicht stattfinden.
Verabschiedet wurde beim Unterbezirksparteitag in Flörsheim auch ein Leitantrag mit dem Titel „Dem Wohnungsmangel endlich aktiv begegnen“. Der Main-Taunus-Kreis wird darin aufgefordert, für die Kommunen Förderangebote zu schaffen, um Belegungsrechte für Sozialwohnungen zu erwerben oder Bebauungspläne für die Schaffung von sozialem Wohnraum zügiger aufzustellen.
Die SPD werde im Main-Taunus-Kreis weiterhin solide Oppositionsarbeit leisten, sagte Michael Antenbrink der FR. Für die Landratswahl im kommenden Jahr wolle seine Partei auf jeden Fall einen Kandidaten oder eine Kandidatin ins Rennen schicken, um eine Alternative zu Amtsinhaber Michael Cyriax (CDU) anzubieten. Er soll laut Koalitionsvertrag auch von Grünen und FDP unterstützt werden.